Die Ära der gedruckten Medien geht ihrem Ende zu, wie nun auch eine Entscheidung des Verbandes der nordamerikanischen Zeitungsverleger belegt. Die Newspaper Association of America wird sich am kommenden Mittwoch einen neuen Namen geben - und genau das erste Wort ihrer bisherigen Bezeichnung streichen: "Newspaper", also Zeitung.
Wie die New York Times berichtet, wird der Verband künftig den Namen News Media Alliance tragen. Das soll nicht nur moderner klingen, sondern auch die Entwicklungen der Zeitungsbranche widerspiegeln. Laut New York Times ist die Zahl der Zeitungen im Verband seit Jahren stark rückläufig. Unter dem neuen Namen soll es nun auch digitalen Nachrichtenportalen wie zum Beispiel Buzzfeed, Mic oder Vice möglich sein, dem Verband beizutreten. Bisher musste ein Unternehmen Printredakteure beschäftigen, um Mitglied werden zu können.
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Der Vorsitzende des Verbands, David Chavern, erklärte die Umbenennung damit, dass für viele Mitglieder des Verbandes der Begriff Zeitung keine Bedeutung mehr habe. Große Verleger wie die der New York Times oder der Washington Post böten zwar noch immer gedruckte Zeitungen an, würden aber einen großen Teil ihrer Leser online erreichen.
"Zeitung ist als Wort nicht mehr groß genug, um die Branche zu beschreiben", sagte Chavern. "Die Zukunft der Branche ist sehr viel breiter angelegt."