Die Affäre um den spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales, 46, war ein paar Tage alt, da erschien im Online-Magazin Jotdown ein Artikel der Sportjournalistin Gemma Herrero, 51, der Wellen schlug. Er kreiste um die Frage, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Dass also der nun weltweit zum Paria mutierte Rubiales nichts dabei fand, nach dem WM-Sieg der Spanierinnen in Sydney eine Spielerin wie einen Sack auf dem Rasen zu schultern, sich wild und enthemmt auf der Ehrentribüne neben der Königin an die Genitalien zu packen und - die berühmteste Szene von allen - die Weltmeisterin Jenni Hermoso auf den Mund zu küssen. Wie nur konnte es geschehen, fragte also Herrero, dass es so zuging, dass also die Spielerinnen alleingeblieben waren, nachdem sie doch im vergangenen Jahr gegen die Strukturen im Verband rebelliert hatten?
Sportjournalismus:Plötzlich Feministen
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Der Fall Rubiales hat viel mit Spaniens Macho-Sportjournalismus zu tun. Dort ereignet sich gerade Spektakuläres.
Von Javier Cáceres
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