Sportjournalismus:Plötzlich Feministen

Lesezeit: 4 min

Rubiales nach der Wahl zum Spitzenfunktionär 2018: Von seiner Verwandlung in eine "Ente" schrieb nun Spaniens einflussreichster Sportjournalist - und erklärte drastisch, wie er das meinte. (Foto: J.P.GANDUL/imago/Agencia EFE)

Der Fall Rubiales hat viel mit Spaniens Macho-Sportjournalismus zu tun. Dort ereignet sich gerade Spektakuläres.

Von Javier Cáceres

Die Affäre um den spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales, 46, war ein paar Tage alt, da erschien im Online-Magazin Jotdown ein Artikel der Sportjournalistin Gemma Herrero, 51, der Wellen schlug. Er kreiste um die Frage, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Dass also der nun weltweit zum Paria mutierte Rubiales nichts dabei fand, nach dem WM-Sieg der Spanierinnen in Sydney eine Spielerin wie einen Sack auf dem Rasen zu schultern, sich wild und enthemmt auf der Ehrentribüne neben der Königin an die Genitalien zu packen und - die berühmteste Szene von allen - die Weltmeisterin Jenni Hermoso auf den Mund zu küssen. Wie nur konnte es geschehen, fragte also Herrero, dass es so zuging, dass also die Spielerinnen alleingeblieben waren, nachdem sie doch im vergangenen Jahr gegen die Strukturen im Verband rebelliert hatten?

Zur SZ-Startseite

SZ PlusBerichterstattung über Fußballtransfers
:Geldbewegendes

Wo weniger die Laufwege auf dem Platz interessieren als die zwischen den Vereinen: zur neuesten Gattung der Fußball-Berichterstattung - dem Transferjournalismus.

Von Holger Gertz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: