In biblischen Zeiten, als der größte aller Bundeskanzler noch am Wolfgangsee urlaubte, erlaubten die Programmgewaltigen des ZDF erste Proben für ein Format, das seither zur Aufführung kommt, wenn der Politikbetrieb ruht und sein Personal Zeit für ausgeruhte Gedanken hat. So fanden, anfangs noch sachte und mit der erforderlichen Hingabe, die sogenannten Sommerinterviews ins Öffentlich-Rechtliche. Sie zelebrierten früh ein Spiel von Fragen und Antworten, in denen nur der Kratzfuß der Ergebenheit fehlte, denn es blieb den Zeremonienmeistern vorbehalten zu entscheiden, ob sie ihre Gäste tatsächlich grillten oder nur panierten.
Sommerinterviews mit Politikern:Man "sorcht" sich
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Scholz glaubt an Wunder, Merz sitzt wie beim Inquisitor: Eine kleine Stilkritik der Sommerinterviews in den Öffentlich-Rechtlichen - längst ein Format mit eigener Liturgie.
Von Hans Hütt
Parteienlandschaft:Alles Gute, CSU
Hat Markus Söder, als er Hubert Aiwanger nicht entließ, womöglich die weniger schlechte Entscheidung getroffen? Warum wir die letzte verbliebene Volkspartei noch brauchen werden.
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