Voll draufhalten, ganz nah auf das Gesicht. Ein bisschen wackelt das Bild, aber wichtig ist dem Kameramann die Emotion. Der Gefangene: ein hagerer Mann, blass, Haare geschoren, Augen aufgerissen. Er schließt sie kurz, atmet durch. 18 Taliban-Kämpfer haben sich in der Berglandschaft aufgestellt, sie tragen Gewehre und richten ihre Panzerfäuste in die Luft. Ein amerikanischer Blackhawk-Helikopter dröhnt heran, landet. Die Unterhändler gehen aufeinander zu, vollziehen eine Übergabe, sie verabschieden sich respektvoll. Schnelle Schnitte, die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums ist begrenzt. Das weiß der Mann an der Kamera.
TV-Serien:Action und ihre Wirkmacht
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Wer kupfert hier bei wem ab? Politik-Serien wie "Homeland" und "McMafia" zeigen, dass sich Fiktion und Realität gegenseitig immer stärker bedingen.
Von Tobias Matern
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