Serien des Monats Juni:Sex und Spielchen

Lesezeit: 2 min

Hier wird allein mit Blicken gekämpft: Idris Elba in "Hijack". (Foto: Apple TV+)

Tom Holland mal nicht als Spider-Man, eine Flugzeugentführung, Tattoos und eine moderne Marie Antoinette: die Empfehlungen der Redaktion.

Von Carolin Gasteiger, Fritz Göttler, Tobias Kniebe und Livia Sarai Lergenmüller

The Crowded Room

Mit Seventies-Wuschelhaaren und Highschool-Schüchternheit: Tom Holland als Danny Sullivan. (Foto: Apple TV+)

Was passiert: Nach einer Schießerei am New Yorker Rockefeller Center ist Danny Sullivan in Haft. Tom Holland, bekannt als Marvels Spider-Man, spielt ihn mit Seventies-Wuschelhaaren und Highschool-Schüchternheit. Danny behauptet, seine Freundin Ariana (Sasha Lane) habe geschossen, die ist aber unauffindbar. In langen Sitzungen versucht die Psychiaterin Rya Goodwin (Amanda Seyfried), in den Kopf des verwirrten jungen Mannes einzudringen. Dort warten große Enthüllungen.

Heimlicher Star: Showrunner und Drehbuch-Veteran Akiva Goldsman, der beweist, dass tolle Geschichten manchmal einen Anlauf von mehreren Folgen brauchen.

Nicht geeignet für: Adrenalin-Junkies, deren Hand zu schnell an der Fernbedienung zuckt. Tobias Kniebe

Zehn Folgen, auf AppleTV+.

Flaesh, ARD

Tätowiererin Hanadi Chawaf bei der Arbeit. (Foto: MDR/Jan Rosemann)

Was passiert: In vier Folgen werden jeweils zwei Tattoo-Künstler vorgestellt, die sich mit einem Thema befassen: Sind Tattoos Kunst? Haben sie eine psychologische Kraft? Wie steht es um Frauen in der Branche, und welche Rolle spielt dabei kulturelle Aneignung? Relevante Themen - und ästhetisch ein wahres Vergnügen.

Heimlicher Star: Die Tätowiererin Hanadi aus Hamburg, deren syrische Familie ihr früher drohte, sie komme in die Hölle, sollte sie sich tätowieren lassen. Folgerichtig wurde ihr erstes Tattoo eine Fledermaus mit der Insignie straight to hell, denn: "Ich will nicht mit Mullah im Himmel sitzen. Danke nein."

Nicht geeignet für: All jene, die denken, Tattoos würden zuallererst die Chancen auf dem Arbeitsmarkt senken. Livia Sarai Lergenmüller

Vier Folgen, in der ARD-Mediathek.

Schlafende Hunde

Sind sie einer Verschwörung auf der Spur oder verrückt? Luise von Finckh als Jule Andergast und Max Riemelt als Mike Atlas. (Foto: Anne Wilk/Netflix)

Was passiert: Als Mike Atlas noch im Polizeidienst war, galt er als "Trüffelschwein", weil er Spuren entdeckte, die sonst niemand fand. Inzwischen lebt er aber auf der Straße, sein letzter Fall hat ihn ziemlich mitgenommen. Um den jetzt aber wieder aufzurollen, muss er sich gegen frühere Kollegen und die Oberstaatsanwältin stellen. Zum Glück muss er das nicht alleine tun.

Heimlicher Star: Martin Wuttke gibt mit Schleckfrise und Berliner Schnauze einen herrlich fiesen Gangster-Anwalt.

Nicht geeignet für: Ungeduldige. Bis sich der Plot entfaltet, dauert es ein paar Folgen. Carolin Gasteiger

Sechs Folgen, auf Netflix.

Marie Antoinette

Emilia Schüle als Marie Antoinette und Oscar Lesage als ihr Vertrauter Chartres. (Foto: Disney Channel)

Was passiert: Die österreichische Erzherzogin Marie Antoinette kommt nach Versailles, um den Dauphin Louis XVI. zu heiraten. Was sie erwartet, sind ein kauziger Gemahl, intrigante Hofschranzen, eine Familie zum Davonlaufen - und Sex.

Heimlicher Star: Marie Antoinettes Mops, der noch vor seiner Ankunft in Versailles an der Grenze zurück nach Österreich geschickt wird. Das aber in mopshafter Demut erträgt.

Nicht geeignet für: Abstinenzler jeglicher Couleur. Carolin Gasteiger

Acht Folgen, auf Disney Plus.

Hijack

Hier wird allein mit Blicken gekämpft: Idris Elba in "Hijack". (Foto: Apple TV+)

Was passiert: Sieben Stunden Flug, von Dubai nach London. Kurz nach dem Start übernimmt ein Terrorkommando die Gewalt über das Flugzeug, fiese Briten, mit blutiger Brutalität. Immer schneller aber gerät das Unternehmen in absurde Turbulenzen. Daran ist vor allem Idris Elba schuld, ein Verhandlungsprofi bei wirtschaftlichen Großdeals, der an Bord all seine Tricks gegen die Hijacker ins Spiel bringt.

Heimlicher Star: Eve Myles als Alice, Mitglied der Flugüberwachung in London. "Dies ist mein Flug", erklärt sie kategorisch und lässt sich dabei weder von Kriminalbeamten noch von Politikern beirren.

Nicht geeignet für: Zuschauer, deren Stimmung bestimmt wird von Klaustrophobie und Fatalismus. Fritz Göttler

Zehn Folgen, mittwochs, auf AppleTV+.

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