Sachsen-Anhalt:Zwei Zeitungen, ein Chefredakteur

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Das Verlagshaus der Mitteldeutschen Zeitung in Halle. (Foto: imago stock&people/imago/Schöning)

"Mitteldeutsche Zeitung" und "Volksstimme" werden künftig vom selben Chef geführt, sollen aber eigenständig bleiben.

Von Iris Mayer

Der Medienkonzern Bauer spart sich für seine beiden Tageszeitungen in Sachsen-Anhalt künftig einen Chefredakteur. Die Mitteldeutsche Zeitung in Halle und die Volksstimme in Magdeburg werden ab Freitag von Marc Rath geführt, der vor einem Jahr die Chefredaktion in Halle übernommen hatte. Der bisherige Chefredakteur der Volksstimme, Alois Kösters, verlässt das Unternehmen, "aufgrund struktureller Veränderungen (...) verbunden mit dem Wunsch, sich zukünftig neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen", wie es in einer Mitteilung des Medienhauses hieß, in der sein Abgang "im besten gegenseitigen Einvernehmen" bedauert wurde. Kösters war seit 2011 im Amt.

Der Medienkonzern Bauer hatte die Volksstimme vor drei Jahren mit dem Segen des Bundeskartellamtes von der Kölner Mediengruppe DuMont übernommen. Die beiden Regionalzeitungen liegen in unmittelbarer Nachbarschaft, auch wenn sich ihr Verbreitungsgebiet kaum überschneidet. Bauer wurde mit der Übernahme zum größten Zeitungsverleger in Sachsen-Anhalt, einem schwierigen Zeitungsmarkt, weil die Zustellung an die schwindende Printleserschaft seit der Einführung des Mindestlohns erheblich teurer wurde. Im vierten Quartal 2022 lag die verkaufte Gesamtauflage beider Blätter laut IVW bei 263 000 Exemplaren.

Rath, 56, kennt die Redaktion der Volksstimme gut, arbeitete in den 90er-Jahren als Lokalredakteur in Haldensleben und kehrte 2011 nach anderen Stationen zurück, 2013 wurde er als Koordinator der Lokalredaktionen Mitglied der Chefredaktion in Magdeburg. Für die Aufdeckung von Wahlfälschung bei der Kommunalwahl 2014 in Stendal wurde er mit einem Wächterpreis der deutschen Tagespresse ausgezeichnet. Auf SZ-Anfrage betonte Rath, dass es auch weiterhin zwei unterschiedliche Titel und keine Einheitszeitung geben soll. Die jeweilige regionale Ausrichtung solle bestehen bleiben, das Tagesgeschäft von den Vizes gesteuert werden, die für einen eigenständigen und unverwechselbaren Stil der beiden Blätter stünden.

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