Öffentlich-rechtlicher Rundfunk:Gefeuerte Schlesinger will mehr als 18 000 Euro monatlich

Die frühere RBB-Chefin Patricia Schlesinger. (Foto: Britta Pedersen/dpa)

Die fristlos entlassene Intendantin des öffentlich-rechtlichen RBB klagt Anspruch auf Betriebsrente ein.

Von Claudia Tieschky

Die Ende Juli 2022 fristlos entlassene ehemalige RBB-Intendantin Patricia Schlesinger klagt eine Betriebsrente von ab sofort monatlich 18 384,54 Euro ein. Das teilte ihr Anwalt auf Anfrage zu einem Bericht des Business Insider mit, in dem die Forderung auf mehr als 22 000 Euro monatlich beziffert wurde. Schlesinger gehe es um ihre "Betriebsrente für mehr als 30 Jahre Arbeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk", so ihr Anwalt. Eine Abfindung verlange Schlesinger nicht vom RBB und klage sie "dementsprechend auch nicht ein". Schlesinger war für die ARD seit den Neunzigerjahren tätig, unter anderem als Studioleiterin Südostasien, Moderatorin des Politmagazins Panorama und Programmbereichsleiterin Kultur und Dokumentation im NDR. 2016 wurde sie zur RBB-Intendantin gewählt und 2021 für eine zweite Amtszeit bestätigt. Bei ihrer Entlassung hatten die RBB-Gremien ihre Ansprüche auf Zahlung von nachvertraglichem Ruhegeld sowie Hinterbliebenenversorgung ausdrücklich widerrufen.

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Im Zusammenhang mit dem Skandal im RBB um Schlesingers Amtsführung und versteckte Boni wurden drei Mitglieder der Geschäftsführung und die Leiterin der Intendanz entlassen, auch hier sind Arbeitsgerichtsprozesse anhängig. Laut Gericht sind gütliche Einigungen schwierig, da es auch hier um hohe finanzielle Ansprüche gehe. Der RBB muss derweil unter großen Programmverlusten 49 Millionen Euro einsparen, die derzeitige Intendantin Katrin Vernau begründet das mit "der Misswirtschaft" der vergangenen Jahre.

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