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Black Mirror Staffel 3

Immer lächeln und dann hübsch Bewertungen abgeben, dann klappt es auch mit dem Job, der Wohnung und der Beziehung. Szene aus Black Mirror.

(Foto: David Dettmann/Netflix)

In der Science-Fiction-Serie "Black Mirror" kann nur ein gutes Leben führen, wer von seinen Mitmenschen mit fünf Sternen bewertet wird. Klingt krass, ist aber längst Realität - vor allem für Jugendliche.

Von Aurelie von Blazekovic

Lacie steht im Bademantel vor dem Spiegel und übt ihr furchtbar nettes Lächeln. Ein verhaltenes Kichern, dann lautes Lachen, ein bisschen irre sieht das aus. Nett rüberzukommen ist für Lacie lebenswichtig. Sie schwebt durch ihren pastellfarbenen Alltag, tauscht ein paar gezwungene Freundlichkeiten mit Kellnern und Kollegen aus, wo immer sie kann: süßes Kichern. Ping macht dann ihr Handy, eine Fünf-Sterne-Bewertung. Die ist gut für ihren Gesamtscore, Lacie lebt mit einer stabilen 4.2. Das ist obere Mittelklasse, sie ist keine der Elitemenschen mit einer Durchschnittsbewertung von über 4.5, aber sie gehört auch nicht zu den Versagern, den Hässlichen, den Arbeitslosen, den Kranken mit weniger als drei Sternen. Wer so tief fällt, wird schnell zum Außenseiter in dieser Gesellschaft, verliert Freunde, Job, Familie.

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