Fernsehen:Moderator Kloeppel gegen AfD-Präsenz beim Fernsehduell

Peter Kloeppel, Fernsehmoderator, steht im neuen „RTL Aktuell“-Studio. (Foto: Oliver Berg/dpa)

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Köln (dpa) - Der scheidende RTL-Anchorman Peter Kloeppel  ist strikt gegen eine Beteiligung der AfD an den nächsten Fernseh-Duellen zur Bundestagswahl. „Die Besetzung von TV-Duellen im Bundestagswahlkampf sollte sich immer an der Frage orientieren, ob die reelle Möglichkeit besteht, dass jemand tatsächlich Kanzler oder Kanzlerin werden kann“, sagte der 65-Jährige der Illustrierten „Stern“ in einem Interview. 

„Bei Alice Weidel oder der AfD sehe ich das überhaupt nicht, weil niemand mit dieser Partei koalieren will“, sagte der Journalist, der seit 2002 mehrfach TV-Duelle moderiert hat. „Sie haben keine Machtoption, es wird keinen AfD-Kanzler geben. Deswegen bin ich klar dagegen, sie einzuladen. In einem Kanzlerduell sehe ich keine AfD.“

Kloeppel ging auch auf seine eigene Rolle in den Fernseh-Duellen ein. „Das Verrückte ist, dass einem manche Momente, die bei den Zuschauern hängen bleiben, während der Sendung überhaupt nicht als besonders auffallen. Angela Merkel hat in einem der Duelle mal gesagt: "Sie kennen mich." Der Satz ging sofort durch die Decke, auch heute erinnern sich noch fast alle an ihn. Mir ist er in der Sendung nicht aufgefallen.“ 

Grundsätzlich wünsche er sich deutlich mehr Auseinandersetzung in solchen Formaten.„Das war immer das Schwierige in den Sendungen: Die wollten sich nie richtig miteinander streiten. Die Duelle waren ein bisschen zäh.“

Am Dienstagabend war durch dasselbe Interview bekannt geworden, dass Kloeppel sich dieses Jahr von der Arbeit als Fernsehmoderator zurückziehen wird. „Ende August ist meine letzte Sendung“, sagte er dazu dem „Stern“.

© dpa-infocom, dpa:240313-99-319292/2

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