Literatursendung "Longreads" in der ARD-Mediathek:Fernsehen mal in schlau

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Sie gehen ins Risiko: Helene Hegemann und Thilo Mischke in der ersten Folge von "Longreads". (Foto: Christian Pries/rbb)

Denken hilft: Wie der neuen Literatursendung "Longreads" mit Helene Hegemann mitten in Berlin etwas so Schönes gelingt, dass es fast nach Paris aussieht.

Von Claudia Tieschky

Was gerade mit der Kultur im Rundfunk passiert, das ist, wenn man die öffentlich-rechtlich Verantwortlichen reden hört, vor allem das Ereignis Niedrigschwelligkeit. Was Niedrigschwelligkeit ist, scheint keiner genau zu wissen, es hat mit Zugänglichmachen von Kultur zu tun. Sehr zugänglich ist ja zum Beispiel auch Werbung mit hübsch fotografierten Models mit Büchern, die man gar nicht aufschlagen muss, um sich kulturaffin zu fühlen. Eher gemeint scheint aber zu sein, dass der sogenannte User in eine Sendung oder einen Podcast leicht reinrutscht, weil der auf gar keinen Fall nach Überforderung aussieht, aber am Ende - hat doch gar nicht wehgetan - große Gedanken vermittelt hat. Was praktisch nie passiert. Weil Kultur eben kein Konsumgut ist, sondern mit ziemlich aufwendiger, um nicht zu sagen leidenschaftlicher Beschäftigung mit Ideen, Bildern, Worten plus Handwerk und Wirklichkeit zu tun hat. Mit anderen Worten: Dieses Kulturzeug ist schon selber verrückt, es muss eigentlich nicht noch jemand crazy shit draufschreiben.

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