Angekündigt hatte Jan Böhmermann eine Sendung, in der es zur Abwechslung mal nur um ihn gehen sollte, ganz privat. Und wenn Böhmermann so etwas sagt, ist klar, dass genau das nicht eintreten wird. Auch nicht im letzen Neo Magazin Royale vor dem Wechsel des Entertainers ins Hauptprogramm des ZDF Ende 2020.
Die finale Sendung bei ZDF Neo brachte allerdings auch keinen neuen Skandal. Die subversive Kraft des Magazins, die Böhmermann selbst so oft betont, musste sich hinten anstellen. Denn er bedankte sich, zuletzt mit einer schmachtend-sarkastischen Version von Leonard Cohens "Hallelujah", nicht nur bei allen Mitarbeitern der Sendung, sondern auch beim Zuschauer, beim ZDF und seinen Anwälten, und rührte musikalisch alles zusammen, was das Neo Magazin Royale in den vergangenen sechs Jahren aufgefahren hatte. Dass Böhmermann tatsächlich allen Sidekicks, dem Orchester, den Autoren und Gagschreibern über vierzig Minuten den Vortritt ließ, war dann doch eine Überraschung.
Allerdings nur eine kleine, lauwarme, denn es ging natürlich trotzdem um den, der den anderen seine Bühne gönnte, und der weiß: Diese Lücke wird kein anderer füllen können. Bis zum Oktober nächstes Jahr. Wenn er wieder da ist.