Schauspieler:"Der Landarzt" Christian Quadflieg ist tot

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Christian Quadflieg als Dr. med. Karsten Mattiesen - aufgenommen 1986 bei Dreharbeiten zur TV-Serie "Der Landarzt". (Foto: Horst Ossinger/dpa)

Durch die ZDF-Serie wurde er zum Publikumsliebling, mit einer "Tatort"-Episode schrieb er Fernsehgeschichte. Nun ist Quadflieg nach langer schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren gestorben.

Der Schauspieler Christian Quadflieg ist tot. Wie die Familie mitteilte, starb er bereits am Sonntag nach langer schwerer Krankheit "im Beisein seiner Familie" in Hamburg. Quadflieg wurde 78 Jahre alt. Im Fernsehen war er vor allem in den 1970er- bis 1990er-Jahren in etwa 200 Rollen zu sehen.

Einem großen Publikum ist er bis heute vor allem als "Der Landarzt" in Erinnerung. In der ZDF-Serie, bei der er zum Teil auch Regie führte, spielte er von 1986 bis 1992 den Titelhelden Dr. Karsten Mattiesen im fiktiven schleswig-holsteinischen Dorf Deekelsen. TV-Geschichte hatte Quadflieg aber auch schon 1977 geschrieben: In Wolfgang Petersens damals spektakulärem "Tatort: Reifezeugnis", verführte er als Lehrer eine seiner Schülerinnen, gespielt von Nastassja Kinski.

Quadflieg wurde am 11. April 1945 im schwedischen Växjö als eines von fünf Kindern des Schauspielers Will Quadflieg (1914-2003, "Faust") geboren. Nach der Schulzeit in Hamburg bewarb er sich an der Bochumer Schauspielschule - und fiel zunächst durch. Engagements in Oberhausen, Wuppertal und Basel folgten. Von 1974 an wirkte Quadflieg als freier Schauspieler an renommierten Häusern in Hamburg, Berlin, München, Zürich und Wien sowie bei den Salzburger Festspielen in großen Klassikerrollen.

Christian Quadflieg im Jahr 2015. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Im Fernsehen hatte er Auftritte in Serien und Filmen wie "Der Alte", "Derrick" und "Das Traumschiff". In der ARD-Familienserie "Vater wider Willen" (1995-2002) stellte er einen Dirigenten dar.

Zuletzt war es stiller um ihn geworden. Quadflieg, der seit 1974 mit seiner Kollegin Renate Reger verheiratet war, konzentrierte sich auf seine mehr als 30 literarischen Programme, mit denen er Gastspiele gab und Hörbücher einlas. Dazu gehörten Lyrik von Erich Kästner, Heinrich Heine und Eduard Mörike sowie Bibelgeschichten. "Die Familie trauert um einen geliebten Menschen und großen Künstler", heißt es in der Mitteilung seiner Angehörigen.

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