Streit um TV-Duell:Warum man Höcke nicht zu demaskieren braucht

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Eine Demo gegen rechts am 21. Januar in Berlin. (Foto: IMAGO/IMAGO/IPON)

Der AfD soll im TV "keine Bühne" geboten werden? Theatervergleiche wie dieser und Forderungen nach "klarer Kante" klingen immer gut, könnten aber nach hinten losgehen.

Von Kurt Kister

Der Streit darüber, wie man mit dem Rechtsextremismus im Allgemeinen und mit der AfD im Speziellen publizistisch und im öffentlichen Diskurs umgehen soll, wird lauter und schärfer. Das hat auch, aber nicht nur mit den Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen im September zu tun. In allen drei Ländern liegt die rechtsextreme Partei in den Umfragen jenseits der oder nahe an der 30-Prozent-Marke; die neuen Koalitionsregierungen in Potsdam, Erfurt und Dresden werden in erster Linie Anti-AfD-Regierungen sein müssen. Jeweils etwa ein Drittel der Wahlberechtigten in diesen Bundesländern wollen offenbar einer rechtsextremen Partei ihre Stimmen geben - weil sie gegen die Politik und die Parteien der Bundesregierung protestieren wollen, weil sie sich ungerecht behandelt fühlen, weil sie sowieso fast alles scheiße finden, weil ihnen "rechts" oder "links" egal ist, oder weil sie halt tatsächlich völkische Nationalisten sind.

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