USA:Die Party ist vorbei

Lesezeit: 8 Min.

"Meine Generation von Amerikanern sollte jetzt eigentlich politische Führungspositionen besetzen. Wir sollten die Probleme, denen das Land entgegenblickt, anpacken. Stattdessen überlassen wir die Politik den ganz Jungen oder den ganz Alten." (Foto: frank mckenna / unsplash)

Vor 17 Jahren zog unsere Autorin aus New York nach Berlin. Heute fragt sie sich, was der Aufstieg Donald Trumps mit der Selbstverliebtheit der liberalen Großstädter zu tun hat. Eine Abrechnung mit ihrer Generation.

Von Anna Winger

Vergangenen Sommer habe ich, zum ersten Mal seit vielen Jahren, mal wieder in New York gearbeitet. Weil ich dort gelebt hatte, bevor ich 2002 nach Berlin zog, war mir das alltägliche Leben Manhattans vertraut und zugleich fremd. Alte Freunde zeigten mir die neuesten Entwicklungen: Wolkenkratzer an der Bowery, Matcha-Soft-Serve-Eiscreme, Collagen Powder, kinetisches Stretching. Ruckzuck war ich assimiliert und steckte einen Metallstrohhalm in mein Fanny Pack. Doch die neuen Probleme (tote Schaufenster des verschwindenden Einzelhandels) waren unübersehbar, und die alten Probleme (Wohlstandskluft) sah ich mit neuen Augen. Nun fühle ich mich zu einer Abrechnung mit meiner alten Heimat gezwungen, nach all den Jahren im fernen Deutschland.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusBrexit
:England - eine persönliche Abrechnung

Unser schottischer Autor liebt Großbritannien. Umso mehr staunt er über dieses Land, das Europa zum Sündenbock für seinen Abstieg macht - und nicht merkt, wie es von den eigenen Eliten geplündert wird.

Von John Burnside

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: