Seeon-Seebruck (dpa/lby) - Die Mönche sind schon lange weg - dafür haben sich hinter den dicken Klostermauern schon 6500 Paare das Ja-Wort gegeben. Seit 25 Jahren besteht im Kloster Seeon in Seeon-Seebruck (Landkreis Traunstein) eine Kultur- und Bildungsstätte mit Hotel, die vom Bezirk Oberbayern betrieben wird - und im Kellergewölbe wird auch standesamtlich getraut. An diesem Wochenende wird das Jubiläum mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür gefeiert.
Seit Januar 2017 kommt im Kloster Seeon auch die CSU-Landesgruppe zu ihrer traditionellen Winterklausur zusammen, die damit nach Jahrzehnten in Wildbad Kreuth an den Chiemsee wechselte. Auch im nächsten Jahr wird die CSU im Kloster Seeon tagen.
Schon zu früheren Zeiten besuchten namhafte Gäste das Kloster, darunter Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn, wie die Veranstalter der Jubiläumsfeier mitteilten.
Pfalzgraf Aribo I. hatte in den Jahren 991-994 das Kloster gegründet. Danach folgte eine wechselvolle Geschichte. „Diese Mauern haben schon vieles beherbergt“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer, unter anderem eine Brauerei, ein US-amerikanisches Lazarett, ein Flüchtlingslager und eine Polstermöbelfabrik bis hin zu einer Ausbildungsstätte der Bereitschaftspolizei.
1978 erwarb die Erzdiözese München Freising die historische Anlage; 1984 schlug sie dem Bezirk Oberbayern vor, ein Bildungszentrum zu errichten. Dies setzte der Bezirk nach dem Erwerb der Anlage um, 1993 wurde das Zentrum eröffnet.