Hamburg:Hamburger Reederei Sea Cloud lässt dritten Windjammer bauen

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Hamburg (dpa/lno) - Die Hamburger Reederei Sea Cloud Cruises sieht sich mit dem Bau ihres dritten Windjammers im Zeitplan und will mit ihm am 29. August 2020 in See stechen. "Wir freuen uns, das Schiff endlich zu erhalten und die Nachfrage nach unseren Segelreisen befriedigen zu können", sagte der Geschäftsführer der Sea Cloud Cruises GmbH, Daniel Schäfer, am Dienstag in Hamburg. Er sei zuversichtlich, den Starttermin für die Jungfernfahrt halten zu können.

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Hamburg (dpa/lno) - Die Hamburger Reederei Sea Cloud Cruises sieht sich mit dem Bau ihres dritten Windjammers im Zeitplan und will mit ihm am 29. August 2020 in See stechen. „Wir freuen uns, das Schiff endlich zu erhalten und die Nachfrage nach unseren Segelreisen befriedigen zu können“, sagte der Geschäftsführer der Sea Cloud Cruises GmbH, Daniel Schäfer, am Dienstag in Hamburg. Er sei zuversichtlich, den Starttermin für die Jungfernfahrt halten zu können.

Der Großsegler wird seit November 2018 bei der spanischen Werft Metalsphips & Docks in Vigo gebaut. Er war dort 2008 bei einer anderen Werft auf Kiel gelegt worden. Diese ging aber in die Insolvenz. Die Hamburger konnten letztendlich den schwimmfähigen Rumpf (Kasko) übernehmen. „Der Kasko war so gut, darauf wollten wir aufbauen“, sagte Schäfer. Die genauen Kosten des Neubaus wollte er nicht beziffern.

Das 138 Meter lange Dreimast-Vollschiff „Sea Cloud Spirit“ soll einmal Platz für 136 Passagiere und 85 Besatzungsmitglieder haben. Erstmals werden 25 Zimmer mit Balkonen ausgestattet, ein Bistro und ein Lift vorhanden sein - eine Konzession an den Kreuzfahrt-Markt, wie Schäfer einräumte. Auch auf der „Sea Cloud II“ soll Platz für ein Bistro geschaffen werden.

Wie die Schwester-Schiffe werde auch der Neuling von Hand gesegelt, erläuterte Schäfer. Fast eine Stunde dauere es, bis die 28 Segel des Dreimasters gesetzt sind. Neben dem regenerativen Wind-Antrieb nutzt der Hotelbetrieb dieselelektrische Motoren.

Die Ursprünge des Unternehmens gehen eigenen Angaben zufolge auf ein betuchtes amerikanisches Ehepaar zurück, das einst diverse Luxussegler besaß und die erste „Sea Cloud“ 1931 in Kiel bauen ließ. Das Schiff durchlebte eine wechselvolle Geschichte, war Diplomaten- und Diktatoren- und fast noch Ausbildungsjacht bis sie 1978 von einer Gruppe hanseatischer Kaufleute übernommen wurde. Hamburger Unternehmer sind über ein Konsortium auch am neuen Schiff beteiligt. Das Flottenmitglied „Sea Cloud II“ war 2001 in Dienst gestellt worden.

An den weltweit verkehrenden rund 350 Kreuzfahrtschiffen hätten die Anbieter von Segel-Kreuzfahrten einen Marktanteil von 2,0 Prozent, sagte Schäfer. Für die Reederei werde sich die Passagierkapazität durch den Neuzugang von 3160 auf 5880 Gäste jährlich erhöhen. Sie vermarktet - je zur Hälfte - die Segelreisen selbst beziehungsweise verchartert die Schiffe. Nach der Jungfernfahrt von Lissabon (Portugal) nach Civitavecchia (Italien) fährt das neue Schiff im westlichen Mittelmeer, bevor es im Winter 2020/21 in der Karibik tourt. Der durchschnittliche Tagespreis pro Person und Nacht liege bei 600 bis 650 Euro, sagte der Firmenchef.

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