London/Schwerin (dpa/mv) - Drei Löwinnen aus dem Londoner Zoo ziehen wegen des Brexits früher als geplant nach Schwerin um. „Heidi“, „Indi“ und „Rubi“ sollten eigentlich erst im Januar oder Februar von der Insel in den Zoo von Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt reisen, erzählte Zoo-Direktor Tim Schikora am Dienstag. Aber wenn Großbritannien zum 1. Januar 2021 die Europäische Union verlässt, könnten sich die Quarantänezeiten für die Tiere deutlich verlängern, befürchtet er. Für Drittstaaten außerhalb der EU gälten schärfere Quarantäne-Bestimmungen. Zuvor hatte die „Schweriner Volkszeitung“ berichtet.
Die drei Asiatischen Löwinnen, die laut Londoner Zoo am 15. Dezember abreisen und einen Tag später in Schwerin erwartet werden, sollen dort ein neues Rudel begründen. Der letzte Schweriner Löwe „Heinrich“ war 2015 im hohen Alter gestorben, berichtete Schikora. Anschließend habe man beschlossen, eine neue und moderne Löwenanlage mit einem 3500 Quadratmeter großen Außenbereich zu bauen. Sie steht nun kurz vor der Fertigstellung.
Wenn die elfjährige „Rubi“ und ihre beiden neunjährigen Schwestern „Heidi“ und „Indi“ sich eingewöhnt haben, soll ein Löwen-Männchen zu ihnen stoßen. Er werde voraussichtlich aus einem Zoo in Frankreich kommen, sagte Schikora. „Und dann hoffen wir, dass sich mindestens zwei sympathisch sind und sich dann Nachwuchs einstellt.“ Das Trio aus London ist im dortigen Zoo geboren worden.
Die neue Löwenanlage im Schweriner Zoo soll Schikora zufolge Ende März offiziell eröffnet werden. Dann können auch die Schweriner „Indi“, „Heidi“ und „Rubi“ kennenlernen, die in London zu den Publikumslieblingen gehörten. Auf der Internetseite des Londoner Zoos gibt es sogar ein Foto mit der Queen.