Potsdam:Zu wenig Nachwuchs bei den Störchen

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Rühstädt (dpa/bb) - Die ersten Störche haben Brandenburg schon in Richtung Süden verlassen. "60 Tiere aus dem Raum Zossen sind bereits weg", sagte der Storchenexperte beim Nabu, Bernd Ludwig, am Donnerstag. Im Vergleich zum Vorjahr sollen dieses Jahr deutlich weniger Störche unterwegs sein, denn es gibt bei ihnen Nachwuchsprobleme. "Wir hatten wirklich ein schlechtes Storchenjahr in Brandenburg. Normalerweise bringt jedes Paar zwei Junge durch. Dieses Jahr waren es im Schnitt ein Drittel weniger".

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Rühstädt (dpa/bb) - Die ersten Störche haben Brandenburg schon in Richtung Süden verlassen. „60 Tiere aus dem Raum Zossen sind bereits weg“, sagte der Storchenexperte beim Nabu, Bernd Ludwig, am Donnerstag. Im Vergleich zum Vorjahr sollen dieses Jahr deutlich weniger Störche unterwegs sein, denn es gibt bei ihnen Nachwuchsprobleme. „Wir hatten wirklich ein schlechtes Storchenjahr in Brandenburg. Normalerweise bringt jedes Paar zwei Junge durch. Dieses Jahr waren es im Schnitt ein Drittel weniger“.

Der Starkregen seit Ende Juni sei für viele Jungstörche tödlich gewesen, weil ihr Gefieder noch nicht dicht genug war. Dann nässt das Daunenkleid durch und die Jungvögel unterkühlen. Bei anderen Vögeln wie Baumbrütern sollen sogar die kompletten Höhlen unter Wasser gestanden haben.

Die Störche hätten inzwischen große Probleme bei der Nahrungssuche wegen zu viel Monokultur auf den Feldern. „Flussniederungen, Wiesen und Brachen werden immer weniger. Da wird es immer schwieriger, genug Nahrung für den Nachwuchs zu finden. Horste mit Viererbruten kommen kaum noch vor“, stellte Ludwig fest. „In der Umgebung von Luckau konnten fast alle Storchenpaare nur noch ein Jungtier durchbringen“. Im Storchendorf Rühstädt (Landkreis Prignitz) hätten nur 19 von 31 Paaren Nachwuchs groß gezogen.

Auf den Äckern rund um das Storchendorf nutzten Scharen von Jungstörchen die Erntearbeit auf den Feldern, um sich Reserven für den langen Flug nach Afrika anzufuttern. Sie werden als erste in den Süden abreisen.

„Die Jungstörche nutzen günstige Hochdrucklagen und begeben sich auf die weite Reise in Richtung Süden“, sagte Ludwig. Ende August folgten dann die Altstörche. Die bis zu 10 000 Kilometer lange Reise bis zur Südspitze von Afrika könne zwei bis vier Monate dauern. Wegen der milderen Winter fliegen einige Störche aber auch nur bis Frankreich oder Spanien.

In Brandenburg gab es nach Angaben des Nabu im vergangenen Jahr mehr als 1200 Storchenpaare. Rühstädt gilt mit jährlich bis zu 40 brütenden Paaren als storchenreichstes Dorf Deutschlands.

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