Potsdam:Mehr Schwalben: Doch kein Grund zur Entwarnung

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Potsdam (dpa/bb) - Schwalben fühlen sich in diesem Jahr in Brandenburg wieder wohler. Doch Grund zur Entwarnung gebe es nicht, sagt die Naturschutzreferentin beim Naturschutzbund Brandenburg, Julia Ehritt, auf Anfrage. Seit Jahren gingen die Bestände bundesweit zurück. Die Vögel fänden zu wenig Futter aufgrund der zunehmenden Landwirtschaft. Auch gebe es für die wendigen Vögel immer schwerer geeignete Brutplätze. Nicht jeder Hausbesitzer habe Verständnis dafür, dass an der Fassade Nester gebaut werden.

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Potsdam (dpa/bb) - Schwalben fühlen sich in diesem Jahr in Brandenburg wieder wohler. Doch Grund zur Entwarnung gebe es nicht, sagt die Naturschutzreferentin beim Naturschutzbund Brandenburg, Julia Ehritt, auf Anfrage. Seit Jahren gingen die Bestände bundesweit zurück. Die Vögel fänden zu wenig Futter aufgrund der zunehmenden Landwirtschaft. Auch gebe es für die wendigen Vögel immer schwerer geeignete Brutplätze. Nicht jeder Hausbesitzer habe Verständnis dafür, dass an der Fassade Nester gebaut werden.

Bei der Zählung der Gartenvögel im Mai seien in Brandenburg 1674 Rauch- und 2469 Mehlschwalben erfasst worden. Das sei in dieser Saison ein Anstieg von 30 Prozent in dem Beobachtungszeitraum, sagt Ehritt.

Bundesweit ist der Bestand der Mehlschwalben 2016 auf nur noch 60 Prozent des Bestandes von 2006 gesunken. Auch bei den Rauchschwalben ist ein Rückgang zu beobachten, der aber statistisch noch nicht gesichert ist.

In den Nestern sind die Jungvögel jetzt meist schon geschlüpft. Die Eltern kümmern sich um den Nachwuchs und suchen Futter. Im Herbst ziehen die Tiere wieder in den Süden und überwintern in Afrika.

Schwalben brauchen in der Region geeignete Nistplätze, sagt die Nabu-Expertin. Ein Lehmklumpen, der den Vögeln genug Material zum Bau der Brutplätze biete, reiche schon aus. Hausbesitzer störten sich jedoch an dem Kot. Sie versuchten, den Nestbau zu verhindern oder zerstörten bereits gebaute Brutplätze.

Oft fehle auch genügend Futter für die Schwalben. Ein Vogel erbeute am Tag etwa 300 bis 400 Insekten, davon 80 Prozent Fliegen, Mücken und Blattläuse. „Schwalben beseitigen Schädlinge“, betont Ehritt. Seit 2012 vergibt der Nabu an besonders schwalbenfreundliche Hausbesitzer eine Plakette. An 615 Gebäuden ist sie zu sehen.

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