Gießen:Schäfer beklagen Gefahr durch Wölfe in Hessen

Viele Schäfer in Hessen zeigen sich besorgt über den Vormarsch des Wolfes. "Sie haben Angst und sind verärgert, dass dem Wolf einfach freier Lauf gelassen...

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Viele Schäfer in Hessen zeigen sich besorgt über den Vormarsch des Wolfes. „Sie haben Angst und sind verärgert, dass dem Wolf einfach freier Lauf gelassen wird“, sagte Hubertus Dissen, Zweiter Vorsitzender im Hessischen Verband für Schafzucht und -haltung.

Die Sichtungen und Nachweise von Wölfen in Hessen seien in diesem Jahr sprunghaft gestiegen, berichtete die Wolfsbeauftragte Susanne Jokisch vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie berichtete. In diesem Jahr wurden bis Mitte November bereits rund 30 Nachweise registriert. Die meisten Wölfe wurden in Nord-, Ost- und Mittelhessen nachgewiesen. Im Vorjahr gab es landesweit gar keinen Nachweis, 2017 waren es fünf gewesen.

Das hessische Umweltministerium teilte mit: „Auch wenn in den letzten Monaten vermehrt Wölfe nachgewiesen wurden, kam es bisher in Hessen nur sehr vereinzelt zu Nutztier-Rissen durch Wölfe.“ Wölfe haben 2019 laut Jokisch in etwa zehn Fällen Nutztiere verletzt oder getötet, etwa Schafe oder Kälber. In Fachkreisen ist eine Diskussion entbrannt, wie etwa Schafhalter ihre Tiere schützen können.

Die Behörden empfehlen bei mobilem Betrieb mindestens 90 Zentimeter hohe Stromzäune. Doch nach Ansicht des Schäferverbands reicht das nicht. Wölfe seien in der Lage, sie zu überspringen. Doch höhere Zäune seien in der alltäglichen Handhabung schwierig. Die Schäfer hätten nun Probleme, ihre Tiere zu schützen. Das Land versichert, den Schäfern beratend zur Seite zu stehen und stellt Geld für die Prävention bereit. Betroffene Schäfer können auch entschädigt werden.

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