Freiburg im Breisgau:Ministerium bestätigt: Wolf bei Stuttgart gefilmt

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Korntal-Münchingen (dpa/lsw) - Jetzt ist es sicher: Vor den Toren Stuttgarts ist vor wenigen Tagen ein Wolf gefilmt worden. Experten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg haben die Wolfssichtung nahe der A81 in Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg) bestätigt, wie das Umweltministerium am Donnerstag mitteilte. Es sei nicht ungewöhnlich, dass Wölfe bei der Suche nach einem Revier auch dichter besiedelte Räume durchquerten.

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Korntal-Münchingen (dpa/lsw) - Jetzt ist es sicher: Vor den Toren Stuttgarts ist vor wenigen Tagen ein Wolf gefilmt worden. Experten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg haben die Wolfssichtung nahe der A81 in Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg) bestätigt, wie das Umweltministerium am Donnerstag mitteilte. Es sei nicht ungewöhnlich, dass Wölfe bei der Suche nach einem Revier auch dichter besiedelte Räume durchquerten.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass sich das Tier ungewöhnlich oder auffällig verhalte. Sollte es dazu kommen, etwa weil sich der Wolf häufiger Menschen nähert oder ungewöhnliches Interesse an Menschen zeigt, erlaube das Bundesnaturschutzgesetz „geeignete Maßnahmen“ - bis hin zum Abschuss. „In einem solchen Fall gäbe es kein Zaudern und kein Zögern“, betonte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne). Der Wolf war am 13. Januar von einem Autofahrer gefilmt worden. Wo er sich derzeit befinde, sei nicht bekannt.

Als Reaktion auf diese jüngste Wolfssichtung bekräftigte die FDP ihre Forderung, den Wolf ohne Jagdzeit ins Landesjagdrecht aufzunehmen. Das würde erlauben, ihn im Ernstfall - wenn eine Gefahr für Menschen oder Nutztiere besteht - ohne bürokratische Hürden abschießen zu können. „Statt sich bei jeder Wolfsmeldung reflexartig zu äußern, es werde sich schon nicht um einen echten Wolf, sondern um einen Hund gehandelt haben, sollten die Regierungsfraktionen endlich beginnen, die berechtigten Sorgen der Bürger im Land ernst zu nehmen“, sagte der naturschutzpolitische Sprecher Andreas Glück.

Laut Umweltministerium sind inzwischen auch weitere Verdachtsfälle geklärt. Ein Rotwildriss am 13. Dezember in Forbach im Nordschwarzwald gehe auf das Konto eines Wolfes, hieß es. Das sei vom Senckenberg-Institut mit einer genetischen Analyse bestätigt worden.

Die Experten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt gingen davon aus, dass es sich bei dem Wolf um dasselbe Tier handelt, das im November bei Bad Wildbad drei Schafe, Ende November bei Simmersfeld Rotwild und Anfang Dezember bei Bad Rippoldsau-Schapbach Rotwild gerissen hatte. Alle drei Orte liegen im Schwarzwald. Ob es sich um dasselbe Tier handelte, das jetzt nahe Stuttgart gesichtet wurde, sei unklar. Gerade, wenn sie noch kein Revier gefunden haben, seien Wolfe ständig in Bewegung und legten große Strecken zurück.

Auch ein Rehwildriss in Herrenberg-Haslach am 4. Dezember ist geklärt: Hierfür war ein Hund verantwortlich, wie die Analyse des Senckenberg-Instituts belegte. Noch nicht klar ist, welches Tier am Sonntag in Sersheim bei Vaihingen/Enz eine Ziege gerissen hat.

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