Berlin:Wal- und Delfinschützer fordern Ende der Stellnetzfischerei

Die Bundestagsabgeordnete Steffi Lemke (Bündnis90/Die Grünen) spricht in der im Bundestage. (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Wal- und Delfinschützer haben an Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) appelliert, zum Schutz der Schweinswale in der Ostsee die Stellnetzfischerei zu...

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Berlin (dpa) - Wal- und Delfinschützer haben an Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) appelliert, zum Schutz der Schweinswale in der Ostsee die Stellnetzfischerei zu verbieten. Nach Angaben der Schutzorganisation Whale and Dolphin Conservation (WDC) haben 115 Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern einen entsprechenden Brief an Klöckner gerichtet. Jedes Jahr fielen Hunderte Schweinswale Stellnetzen zum Opfer, die immer noch überall ausgebracht werden dürften, teilte die WDC am Montag mit.

Die kleine Population von rund 500 Tieren in der Ostsee unterscheide sich genetisch von allen anderen Schweinswalen, erläuterte WDC-Meeresbiologe Fabian Ritter. „Das Aussterben der Population in der Ostsee wäre ein großer Verlust. Und die Tatsache, dass Deutschland zu wenig dagegen tut, ist ein Verstoß gegen geltendes Naturschutzrecht in Deutschland sowie der EU.“

Die Bundestagsabgeordnete Steffi Lemke (Grüne) forderte die Bundesregierung auf, die von Wissenschaft und EU-Kommission geforderten Notfallmaßnahmen für den Schweinswal endlich umzusetzen. „Seit der Ausweisung der Meeresschutzgebiete im Jahr 2004 ist fast nichts passiert“, kritisierte die Abgeordnete nach einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage. Es gebe kein deutsches Meeresschutzgebiet, in dem Berufsfischerei vollkommen ausgeschlossen sei. Das notwendige Verfahren dazu sei nach 17 Jahren noch nicht einmal eröffnet, kritisierte Lemke.

© dpa-infocom, dpa:210329-99-17090/2

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