Speyer:Rentenversicherung erwartet Anstieg bei medizinischer Reha

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Die Nachfrage der Rheinland-Pfälzer nach medizinischer Rehabilitation wird nach Einschätzung der Deutschen Rentenversicherung in den nächsten Jahren steigen....

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Mainz (dpa/lrs) - Die Nachfrage der Rheinland-Pfälzer nach medizinischer Rehabilitation wird nach Einschätzung der Deutschen Rentenversicherung in den nächsten Jahren steigen. „Arbeitnehmer müssen länger gesund und leistungsfähig bleiben“, heißt es im Geschäftsbericht 2018. Als Gründe werden genannt: längere Lebensarbeitszeiten, die demografische Entwicklung und die gute Arbeitsmarktlage mit einem gravierender werdenden Fachkräftemangel. Die Entwicklung zeige sich bereits beim Durchschnittsalter nach einer Reha. 2005 lag dieses noch bei 48,5 Jahren in Rheinland-Pfalz und 2018 schon bei 51,6 Jahren.

Die Zahl der Anträge auf Reha sei 2017 zwar um 3,1 Prozent gesunken, 2018 aber wieder gestiegen. Mehr als 53 300 Anträge auf medizinische Leistungen oder Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben wurden 2018 gestellt, das waren 1,7 Prozent mehr als 2017. „Die Anträge liegen weiter auf einem hohen Niveau“, heißt es in dem Bericht.

Für sechs verschiedne Indikatoren gibt es in Rheinland-Pfalz 1200 Plätze in Reha-Kliniken und 20 ambulanten Einrichtungen: Orthopädie, Onkologie, Kardiologie, Neurologie, Psychosomatik sowie Stoffwechsel. Ob eine Reha ambulant oder stationär angeboten wird, hängt von der Indikation ab.

Fast jede vierte Reha war 2018 ganztägig ambulant. Orthopädische Beschwerden wurden zu mehr als 40 Prozent ambulant; onkologische und kardiologische Krankheiten dagegen wurden zu mehr als 90 Prozent stationär behandelt. Bei diesen beiden Erkrankungen sind auch Anschlussrehas, gleich nach einem Krankenhausaufenthalt, am häufigsten. Bei psychosomatischen Erkrankungen waren 92 Prozent stationär, bei neurologischen 71 Prozent.

Hauptdiagnose in der medizinischen Reha sind bei Männern und Frauen Muskel-, Skelett und Bindegewebserkrankungen. Mehr als zwei Drittel haben von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und sich die Reha-Klinik selbst ausgesucht. Der Trend zu mehr Rehas in der Psychosomatik (plus 3,3 Prozent auf 4521) und bei Abhängigkeitserkrankungen (plus 4,8 Prozent auf 2268) hat sich weiter fortgesetzt, wie der Sprecher der Rentenversicherung Hans-Georg Arnold sagte.

Für Patienten mit berufs- oder arbeitsplatzbezogenen Problemen - etwa Krankenschwestern und Dachdecker - können Arbeitsplatzsituationen dem Bericht zufolge nachgestellt und je nach individueller Belastung trainiert werden. 2015 bis 2018 hat sich die Nachfrage nach diesen medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitationen auf rund 2400 fast vervierfacht.

Die Zahl der Anträge auf eine Reha für Kinder und Jugendliche schwankt seit Jahren. Nach vier Jahren des Rückgangs waren es 2018 erstmals wieder mehr Anträge. Bewilligt wurden 967 (plus 3,1 Prozent). Kinder können mit einer Begleitperson in Reha gehen - 2018 war das in mehr als der Hälfte aller betroffenen Maßnahmen der Fall. Für schwerstchronische Fälle - etwa bei Krebs, Mukoviszidose, nach Herzoperationen und Organtransplantationen - gibt es auch Rehas für die ganze Familie.

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