Schwerin:Mehr Hochschulabsolventen für Pflege: Land stellt Weichen

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Neubrandenburg (dpa/mv) - In der Kranken- und Altenpflege sollen künftig deutlich mehr Fachkräfte mit akademischer Ausbildung tätig sein. Gefragt seien nicht mehr nur Hochschulabsolventen für den Managementbereich oder die Lehre, sondern auch für den unmittelbaren Dienst am Patienten, sagte Professor Hans-Joachim Goetze am Freitag beim ersten landesweiten Pflegeschülerkongress an der Hochschule Neubrandenburg, an dem etwa 130 Interessenten teilnahmen.

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Neubrandenburg (dpa/mv) - In der Kranken- und Altenpflege sollen künftig deutlich mehr Fachkräfte mit akademischer Ausbildung tätig sein. Gefragt seien nicht mehr nur Hochschulabsolventen für den Managementbereich oder die Lehre, sondern auch für den unmittelbaren Dienst am Patienten, sagte Professor Hans-Joachim Goetze am Freitag beim ersten landesweiten Pflegeschülerkongress an der Hochschule Neubrandenburg, an dem etwa 130 Interessenten teilnahmen.

Als Grund nannte der Prodekan im Bereich Pflegewissenschaft wachsende Anforderungen an das Pflegepersonal. Die Menschen würden älter, damit nähmen chronische und Mehrfacherkrankungen zu. „Das erfordert erweiterte Kenntnisse und komplexeres Herangehen in der Pflege“, sagte Goetze. Andere europäische Länder hätten in ihrer Pflegeausbildung schon länger darauf reagiert.

Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) sprach sich dafür aus, ein landesweites Konzept für die hochschulische Pflegeausbildung zu entwickeln. Daran sollten sowohl die Universitätsmedizin-Bereiche in Greifswald und Rostock als auch die Hochschule Neubrandenburg beteiligt sein. „Mit dem Studium sollen die Absolventen auf die künftig verstärkte Kooperation und das Arbeiten im multiprofessionellen Team vorbereitet werden“, erklärte Glawe.

Das Berufsbild der Pflege wandle sich derzeit und sei geprägt von hohem Verantwortungsbewusstsein. Von Neugeborenen bis hin zu Menschen, die am Lebensende stehenden, kümmerten sich Pfleger um die psychische und physische Gesundheit. „Um den Beruf trotz der hohen Belastungen weiterhin attraktiv zu gestalten und ausreichend Nachwuchs-Fachkräfte zu gewinnen, wollen wir jetzt Änderungen in der Pflege-Ausbildung und dem Berufsbild angehen“, kündigte Glawe an. Von 2020 an solle die Trennung nach Krankenpflege, Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege in der beruflichen Ausbildung aufgehoben und in einer generalistischen, dann für alle auch kostenlosen Ausbildung zusammengefasst werden. Parallel dazu gelte es, die hochschulische Pflegeausbildung auszubauen.

Laut Glawe waren im Jahr 2015 in den Krankenhäusern sowie Pflegeeinrichtungen des Landes insgesamt etwa 16 700 Pflegefachkräfte tätig, gut 9500 davon in der ambulanten und stationären Pflege. Fast 2500 junge Menschen absolvierten eine Pflegerausbildung. Auszubildende in Pflegeberufen zahlen an freien Schulen in Mecklenburg-Vorpommern aber noch immer Schulgeld, auch wenn es staatliche Finanzhilfen gibt. Zudem gilt die Bezahlung für Fachkräfte im Land als schlecht, so dass viele Absolventen nach erfolgreicher Ausbildung in andere Bundesländer abwandern.

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