Schwerin:Kita-Träger fordern einheitlichen Mindestpersonalschlüssel

Kindern wird in einer Kita vorgelesen. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Illustration)

Die Wohlfahrtsverbände in Mecklenburg-Vorpommern haben als Träger von Kindertagesstätten einen landesweit einheitlichen und gesetzlich verankerten...

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Schwerin (dpa/mv) - Die Wohlfahrtsverbände in Mecklenburg-Vorpommern haben als Träger von Kindertagesstätten einen landesweit einheitlichen und gesetzlich verankerten Mindestpersonalschlüssel für die Kinderbetreuung gefordert. „Die Investition in frühkindliche Bildung durch ausreichend Personal muss oberste Priorität haben“, forderte Steffen Feldmann, Vorsitzender der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, am Montag in Schwerin. Anlass waren die für den Wochenbeginn geplanten Koalitionsverhandlungen zum Bereich Soziales. SPD und Linke verschoben ihr Treffen dazu aber mit Rücksicht auf einen Trauerfall im Umfeld der Unterhändler auf Donnerstag.

Feldmann verwies auf wiederkehrende Studien der Bertelsmann-Stiftung, die akuten Personalmangel in den Kitas des Landes offenbarten. Demnach würden aktuell 96 Prozent der Kinder in Mecklenburg-Vorpommern von zu wenig Personal und damit nicht kindgerecht betreut. Es gehe nicht nur darum, den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz sicherzustellen, sondern auch den Rechtsanspruch auf individuelle Förderung. „Mit unserer Personalausstattung in MV ist das nicht möglich“, konstatierte Feldmann. Die Verhandlungen zwischen Wohlfahrtsverbänden und Kommunen zu einem Landesrahmenvertrag für die Kinderbetreuung samt einheitlichem Personalschlüssel kämen aber seit zwei Jahren kaum von der Stelle, beklagte er.

SPD und Linke hätten ihre Stimmen bei der Landtagswahl Ende September auch für die soziale Gerechtigkeit erhalten. „Wir erwarten jetzt, dass sie sich an ihr Versprechen halten“, betonte Feldmann mit Blick auf die anstehenden Koalitionsgespräche. Die künftige Regierung müsse an einer Lösung für mehr Personal und damit mehr Qualität in den Kitas mitwirken. Das Versprechen dazu finde sich auch im Regierungsprogramm der SPD.

© dpa-infocom, dpa:211101-99-822920/3

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