Potsdam:25 Jahre Stiftung „Familien in Not“: Spenden statt Zinsen

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Potsdam (dpa/bb) - Sie springt ein, wenn etwa ein Unfall oder Arbeitslosigkeit eine Familie in Schwierigkeiten bringen. Zu ihrem 25. Jubiläum ist die Stiftung "Familien in Not" nun selbst auf Geld von Spendern angewiesen. Aufgrund der jahrelangen Niedrigzinsphase hätten sich die Zinserträge deutlich verringert, teilte die Stiftung in Potsdam mit. Eine Veränderung der Situation sei nicht absehbar. Deshalb seien schon in den vergangenen Jahren die Hilfeleistungen zu 100 Prozent aus Spenden finanziert worden.

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Potsdam (dpa/bb) - Sie springt ein, wenn etwa ein Unfall oder Arbeitslosigkeit eine Familie in Schwierigkeiten bringen. Zu ihrem 25. Jubiläum ist die Stiftung „Familien in Not“ nun selbst auf Geld von Spendern angewiesen. Aufgrund der jahrelangen Niedrigzinsphase hätten sich die Zinserträge deutlich verringert, teilte die Stiftung in Potsdam mit. Eine Veränderung der Situation sei nicht absehbar. Deshalb seien schon in den vergangenen Jahren die Hilfeleistungen zu 100 Prozent aus Spenden finanziert worden.

Am kommenden Dienstag veranstaltet die Stiftung zur 25-Jahr-Feier zum vierten Mal ein Benefiz-Spargelessen in Klaistow mit Schirmherr Matthias Platzeck. Erwartet würden rund 260 Gäste, darunter Landtagspräsidentin Britta Stark (SPD). Im vergangenen Jahr hat die Stiftung nach eigenen Angaben beim Benefizessen 17 000 Euro Spenden eingenommen.

Seit der Gründung 1992 habe „Hilfe für Familien in Not“ mehr als 4100 Familien und werdende Mütter in Brandenburg mit insgesamt mehr als drei Millionen Euro unterstützt. Allein im vergangenen Jahr habe die Stiftung rund 190 Familien mit 114 000 Euro geholfen. Seit Jahresbeginn hätten 20 Familien rund 16 000 Euro bekommen.

Die Stiftung widmet sich Familien in sozialen Notlagen. „Sie hilft, wo gesetzliche Leistungen nicht greifen oder nicht ausreichen“, hieß es in einer schriftlichen Antwort. Gründe für Not oder Probleme seien etwa Arbeitslosigkeit, Trennung vom Lebenspartner, ein Unfall, starke finanzielle Belastungen durch Schulden, Krankheit oder der Tod eines Familienangehörigen. Vor allem Kinder litten darunter, wenn in schwierigen Situationen das Geld knapp werde. Die Stiftung springe etwa mit Kinderbekleidung oder Möbeln ein, verhindere aber auch, dass der Strom abgeschaltet wird, dass Menschen obdachlos werden oder kümmere sich um therapeutische Maßnahmen.

Als die Stiftung gegründet wurde, stand der gesellschaftliche Umbruch, den die Wende mit sich brachte, im Mittelpunkt: „Vielen fiel es erst einmal schwer, sich in der Marktwirtschaft und einer völlig veränderten Lebenssituation zurechtzufinden“, hieß es. Die neuen Gesetze seien noch fremd gewesen, Fördermöglichkeiten seien aus Unwissenheit oft nicht rechtzeitig in Anspruch genommen worden. Heute stünden Probleme wie Langzeitarbeitslosigkeit, Unfälle oder persönliche Schicksale im Zentrum.

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