Offenburg:Familiengericht verhandelt über Elternunterhalt

Rodgau/Offenburg (dpa/lhe) - Vor dem Familiengericht im baden-württembergischen Offenburg geht es an diesem Donnerstag um die Unterbringung einer pflegebedürftigen Frau. Ihre Tochter, eine 55-Jährige aus Rodgau im Kreis Offenbach, weigere sich, dem Sozialamt in Offenburg monatlich Geld für die Unterbringung ihrer Mutter zu bezahlen, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" darüber berichtet; der Gerichtssprecher bestätigte den Bericht.

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Rodgau/Offenburg (dpa/lhe) - Vor dem Familiengericht im baden-württembergischen Offenburg geht es an diesem Donnerstag um die Unterbringung einer pflegebedürftigen Frau. Ihre Tochter, eine 55-Jährige aus Rodgau im Kreis Offenbach, weigere sich, dem Sozialamt in Offenburg monatlich Geld für die Unterbringung ihrer Mutter zu bezahlen, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ darüber berichtet; der Gerichtssprecher bestätigte den Bericht.

Demnach kam die heute 55 Jahre alte Frau sechs Wochen nach ihrer Geburt in ein Säuglingsheim, später wuchs sie weitgehend ohne Kontakt zu ihren Eltern in einem Kinderheim auf. Das Gericht will am Donnerstag ausloten, ob sich die Frau und das Sozialamt womöglich auf einen Vergleich einlassen.

Das Thema Elternunterhalt sorgt immer wieder für Diskussionen. Dahinter steckt, dass Söhne und Töchter für die Pflege ihrer Eltern aufkommen müssen, wenn sich diese einen Heimaufenthalt nicht leisten können. Gegenüber dem „Spiegel“ hatte sich auch Ingrid Fischbach (CDU), die Pflegebeauftragte der Bundesregierung geäußert und sich für eine neue Regelung ausgesprochen. „Vom Herzen und vom Verstand her ist es schwer nachvollziehen, dass Kinder, wenn sie ohne Notlage einst weggegeben wurden, später für ihre Eltern aufkommen müssen“, sagte sie dem Nachrichtenmagazin. Daher gebe es auch politischen Diskussionsbedarf. Ein Sprecher Fischbachs bestätigte diese Äußerung.

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