Hamburg:Mehr als 8000 Haushalte von Stromsperren betroffen

Mehr als 8000 Haushalten in Hamburg wurde in den vergangenen elf Monaten zeitweise der Strom gesperrt, weil sie ihre Rechnung nicht bezahlt hatten. Das geht aus...

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Hamburg (dpa/lno) - Mehr als 8000 Haushalten in Hamburg wurde in den vergangenen elf Monaten zeitweise der Strom gesperrt, weil sie ihre Rechnung nicht bezahlt hatten. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine schriftliche Anfrage der Fraktion der Linken hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. „Meistens sind Energieschulden nur eine Forderung unter vielen“, sagte Cansu Özdemir, die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion. „Wer den Strom nicht bezahlen kann, hat meist auch andere Schulden und damit ganz schnell existenzielle Probleme.“ Es müsse Verfahren geben, damit es gar nicht erst zu einer Sperrung komme und Schuldnern schnell geholfen werde.

Zahlungsbedingte Unterbrechungen der Gasversorgung liegen mit gut 300 Fällen im Jahr weit unter den Stromsperrungen. Ebenso ist es bei der Wasserversorgung mit 780 Fällen. Während Gas und Wasser bei Beziehern von Sozialleistungen direkt von den Ämtern bezahlt werden, sind die Stromkosten aus dem Regelsatz der Grundsicherung zu leisten. Darin sind jedoch monatlich lediglich 36,89 Euro vorgesehen, was oft die tatsächlichen Kosten nicht deckt. Strom hat sich in den vergangenen Jahren stark verteuert. Der Senat erklärte, nach Auffassung aller Länder sei eine Überprüfung der Bemessungsgrundlagen für Haushaltsenergie erforderlich. Aus der Senatsantwort geht nicht hervor, wie lange die Stromsperren im Durchschnitt dauerten und ob auch Haushalte mehrfach davon betroffen waren.

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