Berlin:Testlauf: Berliner Hotline für einsame Senioren beliebt

Berlin (dpa) - Rund 240 einsame Menschen haben sich zwischen Weihnachten und Neujahr bei der neuen Berliner Senioren-Hotline Silbernetz gemeldet. Die älteste Anruferin sei 90 Jahre alt gewesen und das längste Gespräch habe rund 70 Minuten gedauert, berichtete Initiatorin Elke Schilling am Dienstag. Die kostenlose Hotline nach britischem Vorbild war als einwöchiger Testlauf nur für die Hauptstadt geschaltet worden, um den Bedarf zu ermitteln. "In Manchester gab es beim Start rund zehn Anrufe am Tag. Von daher waren es bei uns mit im Schnitt 30 Telefonaten pro Tag mehr als wir erwartet hatten", ergänzte Schilling.

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Berlin (dpa) - Rund 240 einsame Menschen haben sich zwischen Weihnachten und Neujahr bei der neuen Berliner Senioren-Hotline Silbernetz gemeldet. Die älteste Anruferin sei 90 Jahre alt gewesen und das längste Gespräch habe rund 70 Minuten gedauert, berichtete Initiatorin Elke Schilling am Dienstag. Die kostenlose Hotline nach britischem Vorbild war als einwöchiger Testlauf nur für die Hauptstadt geschaltet worden, um den Bedarf zu ermitteln. „In Manchester gab es beim Start rund zehn Anrufe am Tag. Von daher waren es bei uns mit im Schnitt 30 Telefonaten pro Tag mehr als wir erwartet hatten“, ergänzte Schilling.

Der Verein Silbernetz, der sich als Ansprechpartner für vereinsamte oder isoliert lebende ältere Menschen gründete, will nun drei Monate lang auf Sponsorensuche gehen. „Wir brauchen rund 200 000 Euro im Jahr“, sagte Schilling. Bei Erfolg will der Verein, ein Projekt im Humanistischen Verband Deutschlands, den Service dauerhaft anbieten. Mit Call-Centern und auch der Senatsgesundheitsverwaltung gebe es bereits Gespräche. Auf der Spendenplattform „betterplace“ gingen erste private Spenden ein.

Die Hotline sieht sich als Angebot für Menschen, die nicht beim Krisendienst und der Telefonseelsorge anrufen möchten. Denn ihr Problem ist Einsamkeit. „Das ist keine Krise, sondern ein Dauerzustand“, sagte Schilling. „Die Menschen haben einfach niemanden zum Reden.“ Zu 60 Prozent hätten sich in der Testphase Frauen gemeldet, aber auch erstaunlich viele Männer. Und es habe auch zehn Prozent Anrufer gegeben, die jünger waren als 60 Jahre. Den größten Gesprächsbedarf habe es an den Weihnachtstagen gegeben.

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