Nobelpreise - Stuttgart:Kretschmann würdigt "unglaubliche Stärke" der Jesidinnen

Oslo (dpa/lsw) - Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat den Einsatz jesidischer Frauen im Kampf gegen Versklavung, Menschenhandel und sexuellen Missbrauch gewürdigt. Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad und andere der rund 1000 Frauen aus dem Sonderkontingent hätten bei der Verleihung der Auszeichnung in Oslo erklärt, dass sie nur dank der Aufnahme im deutschen Südwesten frei sprechen könnten. "Wir konnten ihnen die Möglichkeiten geben, doch die Frauen selbst haben unglaubliche Stärke gezeigt", sagte der Regierungschef in Norwegen am Montag. Er sei dankbar, dass die wegen ihres Glaubens im Irak verfolgten Frauen und Kinder eine zweite Heimat im Baden-Württemberg gefunden hätten.

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Oslo (dpa/lsw) - Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat den Einsatz jesidischer Frauen im Kampf gegen Versklavung, Menschenhandel und sexuellen Missbrauch gewürdigt. Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad und andere der rund 1000 Frauen aus dem Sonderkontingent hätten bei der Verleihung der Auszeichnung in Oslo erklärt, dass sie nur dank der Aufnahme im deutschen Südwesten frei sprechen könnten. "Wir konnten ihnen die Möglichkeiten geben, doch die Frauen selbst haben unglaubliche Stärke gezeigt", sagte der Regierungschef in Norwegen am Montag. Er sei dankbar, dass die wegen ihres Glaubens im Irak verfolgten Frauen und Kinder eine zweite Heimat im Baden-Württemberg gefunden hätten.

Die Jesidin Murad (25) und der kongolesische Arzt Denis Mukwege (63) sind am Montag mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Die irakische Menschenrechtsaktivistin Murad wurde selbst gefangen gehalten und brutal missbraucht und kämpft nun gegen die Versklavung ihrer Glaubensschwestern durch die Terrormiliz Islamischer Staat.

Das Staatsministerium unterstrich, dass kein Fall bekannt sei, bei dem Jesidinnen unfreiwillig aus dem Sonderkontingent ausgeschieden und in ihr Herkunftsland zurückgeschickt worden seien. Frauen aus dem Sonderkontingent können grundsätzlich Familiennachzug beantragen, dieser setzt aber nach Angaben der Regierungszentrale ausreichenden Wohnraum und einen gesicherten Lebensunterhalt voraus.

Nachdem 15 Frauen 2015/16 erfolgreich einen Antrag auf Asyl gestellt hatten, sind laut Staatsministerium noch zwei Verfahren mit ungewissem Ausgang anhängig. Aus dem Asyl heraus ist es einfacher, Familienzusammenführung zu beantragen. Das Staatsministerium hatte aber davon abgeraten, weil mit der Antragstellung der sichere Aufenthaltstitel im Rahmen des Sonderkontingents erlischt. Es sei der Landesregierung ein Anliegen, diesen besonders schutzbedürftigen Menschen auch weiterhin eine Bleibeperspektive zu bieten. Staatsministerium und Innenministerium wollen nun gemeinsam für die wenigen Einzelfälle eine Lösung finden.

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