Historie:Auf Schmuggelstegen

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Gerettet: die Kreutners 1939 im Schweizer Flüchtlingslager Schönengrund. (Foto: Fotoarchiv Jüdisches Museum Hohenems)

Während der Nazidiktatur versuchten viele Juden und andere Verfolgte, von Österreich in die Schweiz zu entkommen. Viele schafften es, andere leider nicht. Das interaktive Projekt "Über die Grenze" zeichnet auf bewegende Weise ihre Geschichten nach.

Von Alexandra Föderl-Schmid

Jonathan Kreutner steht an diesem brütend heißen Julisonntag auf dem Schlossplatz von Hohenems und spricht von einem "Wunder". Dem Wunder, dass er hier sein kann, dass es ihn überhaupt gibt. Denn dass seine Großeltern Jakob und Ida Kreutner - er blutig und bewusstlos geschlagen, sie versteckt in einem Schrank zusammen mit Kleinkind Robert - die Reichspogromnacht am 9. November 1938 in Wien überlebt haben, ist für ihn eben das, ein Wunder. "An diesem Tag wurde meinen Großeltern klar, dass sie keine Österreicher mehr waren, sie waren als Juden in diesem Land nicht mehr geduldet", sagt ihr Enkel.

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