München:Mittermeier kritisiert Kruzifix-Debatte

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München (dpa/lby) - Der Comedian Michael Mittermeier (52) hält die Debatte um Kruzifixe in bayerischen Behörden für eine "Phantomdiskussion". "5 Prozent in Bayern gehen regelmäßig in die Kirche, aber wir hängen in 100 Prozent der Behörden ein Kreuz auf", sagte Mittermeier der Deutschen Presse-Agentur in München. "Ich habe nicht das Gefühl, ich werde hier vom Islam überrannt; das ist Blödsinn." In Deutschland interessiere sich kaum jemand für Allerheiligen - dafür feierten 80 Prozent der Menschen Halloween. Der gebürtige Oberbayer ist derzeit mit seinem neuen Programm "Lucky Punch - Die Todes-Wuchtl schlägt zurück" auf Tour.

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München (dpa/lby) - Der Comedian Michael Mittermeier (52) hält die Debatte um Kruzifixe in bayerischen Behörden für eine „Phantomdiskussion“. „5 Prozent in Bayern gehen regelmäßig in die Kirche, aber wir hängen in 100 Prozent der Behörden ein Kreuz auf“, sagte Mittermeier der Deutschen Presse-Agentur in München. „Ich habe nicht das Gefühl, ich werde hier vom Islam überrannt; das ist Blödsinn.“ In Deutschland interessiere sich kaum jemand für Allerheiligen - dafür feierten 80 Prozent der Menschen Halloween. Der gebürtige Oberbayer ist derzeit mit seinem neuen Programm „Lucky Punch - Die Todes-Wuchtl schlägt zurück“ auf Tour.

Lieber spricht Mittermeier über die neue Datenschutzverordnung der Europäischen Union, die seit Freitag in Kraft ist: „Das hat nichts mit der Lebensrealität kleinerer Betriebe zu tun.“ Die neuen Regeln bereiten vielen Vereinen, Betrieben und Selbstständigen Kopfschmerzen. Die Verarbeitung personenbezogener Daten soll geregelt werden, durch Unternehmen, Vereine und Behörden. Aber auch etwa Schulen und niedergelassene Ärzte müssen die Regeln beachten. „Können wir nicht mal über die reden, die das wirklich betrifft?“, fragte Mittermeier. „Ich kenne so viele Leute, die drehen alle durch.“

Der 52-Jährige steht seit vielen Jahren auf Bühnen in Deutschland und spielt auch Shows in englischer Sprache im Ausland. Im Lauf seiner Karriere habe er vieles dazu gelernt. So habe er früher, wenn er an einem neuen Programm arbeitete, Ordner um Ordner mit Notizen von Nummern gefüllt, die es nie in eine Show geschafft hätten, sagte er.

Mittlerweile müsse er sich „nicht mehr hinsetzen und monatelang“ schreiben. „Was einen Stand-up-Comedian ausmacht ist, dass er etwas sieht und in seiner Sprache so erzählt, dass es lustig ist“, erklärte Mittermeier. Zudem steht er in seiner aktuellen Show im schwarzen Anzug statt in Jeans und T-Shirt auf der Bühne - eine bewusste Entscheidung. „Das ist so eine coole Klamotte, du stehst anders da“, sagte Mittermeier. Das Kind und den Anarchisten in sich wolle er jedoch bewahren.

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