Chemnitz:Wolf Biermann: Ausschreitungen „Orgie des Fremdenhasses“

Chemnitz (dpa) - Der Liedermacher Wolf Biermann (82) hat die rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz nach dem Tod eines Deutschen im August als "Orgie des Fremdenhasses" bezeichnet. Er habe das Geschehen im Fernsehen verfolgt und nicht auf der Straße, "zum Glück nicht Aug' in Aug' mit den zusammengerotteten Heil-Hitler-Athleten aus der Muckibude", sagte er der Chemnitzer Freien Presse (Mittwoch/online). "Solche Hass-Hysterie gegen Flüchtlinge ist im Osten bei einigen noch wutblinder als im Westen, weil es dort weniger normale Lebenserfahrungen mit Ausländern gibt."

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Chemnitz (dpa) - Der Liedermacher Wolf Biermann (82) hat die rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz nach dem Tod eines Deutschen im August als „Orgie des Fremdenhasses“ bezeichnet. Er habe das Geschehen im Fernsehen verfolgt und nicht auf der Straße, „zum Glück nicht Aug' in Aug' mit den zusammengerotteten Heil-Hitler-Athleten aus der Muckibude“, sagte er der Chemnitzer Freien Presse (Mittwoch/online). „Solche Hass-Hysterie gegen Flüchtlinge ist im Osten bei einigen noch wutblinder als im Westen, weil es dort weniger normale Lebenserfahrungen mit Ausländern gibt.“

Am Montag hat in Dresden der Prozess um die tödliche Messerstecherei in Chemnitz begonnen. Nach dem Tod eines 35-Jährigen am Rande eines Stadtfestes war es in Chemnitz wochenlang zu Aufmärschen Rechtsextremer und zu Angriffen auf Ausländer gekommen. Vor Gericht steht ein Asylbewerber aus Syrien, der gemeinsam mit einem Iraker den 35 Jahre alten Deutschen mit Messerstichen getötet haben soll.

Der in Hamburg geborene Biermann war 1956 in die DDR gezogen und hatte in Ost-Berlin gelebt. Seine Ausbürgerung 1976 löste in Ost und West einen Sturm der Entrüstung aus.

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