Dem Geheimnis auf der Spur:Geniale Katastrophe

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Der Produzent Alexander Korda (l.) mit der Schauspielerin Merle Oberon und dem Claudius-Darsteller Charles Laughton 1937 bei einer Drehpause des Films. (Foto: mauritius images/TopFoto)

Der Film "I, Claudius" über den römischen Kaiser sollte die britische Antwort auf das Hollywood-Kino werden. Das Projekt wurde ein Desaster.

Von Fritz Göttler

An einem Tag wurde Rom wohl nicht erbaut, aber dann ging es doch ziemlich schnell, nämlich Anfang 1937, in den Denham Studios in London, auf Geheiß und nach den Vorstellungen des großen Filmemachers Josef von Sternberg - innerhalb weniger Tage standen die Tempel und Senatshallen, die er für seinen Film "I, Claudius" brauchte. Es waren prachtvolle Bauten, und es sollte ein prachtvoller Film werden, nach den erfolgreichen Romanen von Robert Graves über den römischen Kaiser Claudius, "I, Claudius" und "Claudius the God", 1935. Ein Epos, "das alle anderen Epen verzwergen sollte", war angesagt. Es wurde eine Katastrophe. Weil Regisseur und Hauptdarsteller miteinander nicht klarkamen, Sternberg und Charles Laughton, zwei Kontrollfreaks. Der Film blieb eine Ruine, die Dreharbeiten wurden schließlich abgebrochen, als der weibliche Star, Merle Oberon, die Claudius' Frau Messalina spielte, einen schlimmen Autounfall hatte. Ein erlösendes Ende, für Regisseur und Hauptdarsteller und den Produzenten Alexander Korda. (Der einen Teil der verpulverten Gelder ersetzt bekam von einer Versicherung.)

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