München:Söder kritisiert Lebensmittelverschwendung

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Ministerpräsident Markus Söder hat den verschwenderischen Umgang mit Lebensmitteln kritisiert. "Es muss nicht immer alles rund um den Globus jederzeit so...

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München (dpa/lby) - Ministerpräsident Markus Söder hat den verschwenderischen Umgang mit Lebensmitteln kritisiert. „Es muss nicht immer alles rund um den Globus jederzeit so verfügbar sein, dass die Lebensmittel so billig sind und dann weggeschmissen werden“, sagte der CSU-Chef am Freitag bei seinem Besuch bei der Münchner Tafel. Die „unglaubliche Verschwendung“ von Lebensmitteln müsse dringend reduziert werden, die Tafeln in Deutschland zeigten hier einen sehr sinnvollen Umgang.

Söder lobte die Arbeit der Tafel und ihrer ehrenamtlichen Helfer: „Sozialpolitisches Engagement ist wichtig für eine Gesellschaft. Bayern ist reich und erfolgreich, aber es ist nicht alles nur Glitzer. Es gibt auch sehr viele Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen.“ Es sei gerade die Aufgabe von einem reichen Land und reichen Städten, diesen Menschen Hilfe zu geben. „Wir müssen den Tafeln, die so hervorragende Arbeit leisten, Respekt, Dank und Anerkennung zeigen und das ehrenamtliche Engagement würdigen.

Die Münchner Tafel gehört zu den größten in Deutschland, rund 20 000 Menschen werden in der Landeshauptstadt von ihr mit Lebensmitteln, aber auch anderen Dingen wie Schuhe versorgt. Anders als andere Tafeln verlangt die Münchner Tafel von ihren „Gästen“ keine Gebühr. Nach Angaben von Mitarbeitern gibt es in der Landeshauptstadt rund 130 000 Menschen, die am Rande des Existenzminimums leben, theoretisch könnten sich auch diese bei der Tafel anmelden. Da die Tafel jedoch an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen ist, gibt es längst eine Warteliste.

In Bayern gibt es rund 170 Tafeln. Dort werden von den rund 7000 Helfern jährlich etwa 50 000 Tonnen Lebensmittel bewegt. Die Staatsregierung fördert den Landesverband Tafel Bayern - in dem die Münchner Tafel aber kein Mitglied ist - im laufenden Doppelhaushalt mit 100 000 Euro pro Jahr. Damit werden beispielsweise Schulungen und Fortbildungen zu Lebensmittelrecht und Hygienefragen für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finanziert.

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