Hamburg:Hamburg setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen

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Mit dem Hissen einer Flagge am Rathaus hat Hamburg am Montag ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Mit der Aufschrift "Frei leben - ohne Gewalt" solle auf...

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Hamburg (dpa/lno) - Mit dem Hissen einer Flagge am Rathaus hat Hamburg am Montag ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Mit der Aufschrift „Frei leben - ohne Gewalt“ solle auf Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie auf zahlreiche Hilfemöglichkeiten für Betroffene hingewiesen werden, sagte Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit, die die Flagge zusammen mit Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen aufzog.

„Wir wollen den Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind und dass es Hilfe für sie gibt“, sagte Veit. Gewalt gegen Frauen sei „ein in weiten Teilen der Gesellschaft oft verheimlichtes Problem“. Wo auch immer es zu körperlicher oder sexualisierter Gewalt komme, heiße es „hinsehen und nicht wegsehen“, meinte Leonhard.

„Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen darf unter keinen Umständen geduldet werden“, forderten auch die Grünen-Landesvorsitzende Anna Gallina und die frauenpolitischen Sprecherinnen von Landesvorstand und Fraktion, Emilia Fester und Mareike Engels, in einer gemeinsamen Erklärung. Auch sei Mord an Frauen keine Privatsache, kein Beziehungsdrama und keine Tragödie, „sondern Femizid“.

„Frauen werden von Männern getötet“, erklärt dazu auch Cansu Özdemir, die frauenpolitische Sprecherin und Vorsitzende der Linksfraktion in der Bürgerschaft. „Von Männern, die sich in ihrer Männlichkeit angegriffen fühlen, von Männern die glauben, Frauen wären ihr Besitz, von Männern, die Frauen verachten.“ Das Problem sei strukturell.

Die CDU-Opposition begrüßte die Aktionen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. „So gut und wichtig solche Bekenntnisse sind und so richtig es auch ist, den Schutz von Frauen vor Gewalt zu einer Herzensangelegenheit zu machen, so müssen auch immer Taten in genauso energischer Form folgen“, sagte die gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion, Franziska Roth. Die Hamburger Frauenhäuser seien seit Jahren überfüllt. „Trotzdem werden erst jetzt neue Plätze eingerichtet und das wahrscheinlich nur, weil der Bund das Geld dafür bereitstellt.“ Dennoch reichten diese Plätze noch immer nicht aus. Handlungsbedarf gebe es auch beim Thema Opferschutz.

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