Darmstadt:Vorschläge für „Unwort des Jahres“ rückläufig

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Das Wort „Unwort“ ist in einem Wörterbuch zu lesen. (Foto: Stephan Jansen/dpa)

"Respektrente" ist das "Wort des Jahres" 2019. Sein Gegenstück, das "Unwort des Jahres", wird im Januar in Darmstadt gekürt. Hierfür gingen nach Angaben der...

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Darmstadt (dpa) - „Respektrente“ ist das „Wort des Jahres“ 2019. Sein Gegenstück, das „Unwort des Jahres“, wird im Januar in Darmstadt gekürt. Hierfür gingen nach Angaben der Jury bislang 579 Vorschläge ein. Allerdings entsprechen nur 39 den Kriterien, sagte die Sprecherin der Jury, Nina Janich, der Deutschen Presse-Agentur. Stand jahrelang die Flüchtlingspolitik und Migration im Fokus, rückt nun die Ökologie und Klimadebatte in den Mittelpunkt. Allen voran stehen zahlenmäßig die Vorschläge „Verschmutzungsrechte“ und „Klimahysterie“, mit elf beziehungsweise sieben Nennungen. Das „Unwort des Jahres 2019“ wird am 14. Januar bekanntgegeben. Vorschläge können noch bis zum 31. Dezember eingereicht werden.

Die sprachkritische Aktion „Unwort des Jahres“ möchte mit ihrer alljährlichen Aktion auf unangemessenen Sprachgebrauch aufmerksam machen und so sensibilisieren. Dabei werden Wörter gerügt, die gegen die Prinzipien der Menschenwürde oder Demokratie verstoßen, die gesellschaftliche Gruppen diskriminieren oder die euphemistische, verschleiernde oder irreführende Formulierungen sind. Reine Schimpfwörter zählen nicht. Die Jury richte sich nicht nach der Menge der Vorschläge für ein einzelnes Wort, betonte Sprachwissenschaftlerin Janich.

Nach wie vor gebe es auch Vorschläge zur Flüchtlingspolitik wie „Winterflüchtlinge“ oder „Solidaritätsverbrechen“. Auch allgemeine Themen seien bedacht mit Wörtern wie „Personalanpassung“ oder „Langlebigkeitsrisiko“.

Die Zahl der eingehenden Vorschläge sei rückläufig. Für dieses Jahr gebe es bislang unter 600, vergangenes Jahr waren es mehr als 900. „Wir hatten aber auch schon deutlich über 2000“, sagte Janich. Ein möglicher Grund: „Wir nutzen derzeit noch keine sozialen Medien.“ Vorschläge könnten per Mail oder ganz klassisch per Brief eingereicht werden. Die Absender würden hier teils sehr gute Begründungen einreichen. Dies würde bei sozialen Medien voraussichtlich nicht der Fall sein.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hatte „Respektrente“ im November mit Blick auf die geplante Grundrente zum „Wort des Jahres“ gekürt.

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