Gesellschaft - Bitterfeld-Wolfen:Festival in Bitterfeld thematisiert den Osten

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Bitterfeld (dpa) - Die Stadt steht exemplarisch für den Umbruch in Ostdeutschland in den vergangenen drei Jahrzehnten. Im Sommer wird Bitterfeld nun zum Schauplatz des Festivals "Osten", das diese Veränderungen thematisiert. Vom 1. bis 17. Juli sind mehr als 70 Veranstaltungen - Theater, Musik, Film, Gesprächsrunden, Exkursionen - geplant, wie die Organisatoren am Donnerstag mitteilten. Schwerpunkt seien die Geschichte der Arbeit und deren Spuren in der Landschaft. An der Erstauflage des Festivals an sieben Spielorten beteiligen sich nach Angaben einer Sprecherin rund 60 Künstler und 150 Studierende.

Bitterfeld gehört zu den wichtigsten Standorten der chemischen Industrie - einen Status, den die Stadt schon in der DDR innehatte. Mit der Stadt verbunden ist aber auch der "Bitterfelder Weg" der DDR-Kulturpolitik, der die in Industrie und Landwirtschaft Beschäftigten in den Mittelpunkt etwa von Literatur und Malerei stellte. Auch Arbeiter selbst sollten zum Schreiben oder Malen ermutigt werden. Debattiert wurde das seinerzeit im Bitterfelder Kulturpalast, der einer der Schauplätze des Festivals wird.

Zu den Programmpunkten gehört unter anderem die Premiere des Dokumentarfilms "Sehnsucht nach Bitterfeld" von 1992, in dem die Filmemacher Ralf Höpfner und Thomas Freundner die letzten Monate der DDR und das erste Jahr der deutschen Einheit in Bitterfeld darstellen. Thematisiert wird auch das ehemalige Haftarbeitslager in Bitterfeld, wo Hunderte Häftlinge aus DDR-Gefängnissen für Chemie- und Braunkohlebetriebe der Region arbeiten mussten.

© dpa-infocom, dpa:220505-99-173672/2

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