Berlin:Saleh macht sich für Synagogenneubau in Berlin stark

Berlin (dpa/bb) - SPD-Fraktionschef Raed Saleh macht sich für den Wiederaufbau einer Synagoge in Berlin nach historischem Vorbild stark. Als möglichen Standort nannte er am Donnerstag das Fraenkelufer in Kreuzberg, wo die Nazis einst eine große Synagoge zerstörten und heute ein kleineres jüdisches Gotteshaus steht. Er werde versuchen, Unterstützer für ein Kuratorium oder einen Beirat zu gewinnen.

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Berlin (dpa/bb) - SPD-Fraktionschef Raed Saleh macht sich für den Wiederaufbau einer Synagoge in Berlin nach historischem Vorbild stark. Als möglichen Standort nannte er am Donnerstag das Fraenkelufer in Kreuzberg, wo die Nazis einst eine große Synagoge zerstörten und heute ein kleineres jüdisches Gotteshaus steht. Er werde versuchen, Unterstützer für ein Kuratorium oder einen Beirat zu gewinnen.

„Wer Schlösser bauen kann, muss 79 Jahre nach der Zerstörung der Synagogen durch die Nazis in der Pogromnacht den Mut zu wichtigen und richtigen Schritten haben“, sagte Saleh. „Dazu gehört meiner Meinung nach der Wiederaufbau einer Synagoge als Zeichen des Wiederaufbaus jüdischen Lebens in Berlin.“

Und weiter: „Das braucht Zeit, wird ein Prozess sein von vielleicht einigen Jahren, kostet Geld“, sagte der SPD-Politiker. „Aber wer Schlösser bauen kann, kann auch Synagogen bauen“, fügte er mit Blick etwa auf den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses hinzu.

Saleh nannte als grobe Schätzung einen Kostenrahmen von um die 28 Millionen Euro. Dafür gebe es womöglich auch Bundes- oder Landesmittel oder Geld von Lotto oder Stiftungen. „Auch Spender stehen schon bereit.“ Außerdem gehöre ein Grundstück an der heutigen Synagoge am Fraenkelufer dem Land.

In Berlin gibt es nach Angaben aus der Jüdischen Gemeinde aktuell rund ein Dutzend Synagogen, hinzu kämen kleinere Gebetsräume. Die Jüdische Gemeinde habe etwa 10 000 Mitglieder, insgesamt lebten rund 50 000 Menschen jüdischen Glaubens in Berlin. Saleh hat palästinensische Wurzeln und ist Muslim.

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