Berlin:Müller: Frauentag als Berliner Feiertag ist wichtiges Signal

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Michael Müller (SPD) (l), regierender Bürgermeister von Berlin, und Christian Gaebler, Chef der Senatskanzlei, unterhalten sich. (Foto: Wolfgang Kumm/dpa)

Der Internationale Frauentag ist in Berlin ein Feiertag - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sieht das als wichtiges politisches Signal über...

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Berlin (dpa/bb) - Der Internationale Frauentag ist in Berlin ein Feiertag - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sieht das als wichtiges politisches Signal über die Grenzen der Stadt hinaus. „Wir feiern gemeinsam die Rechte aller Frauen“, sagte Müller am Freitag. Als einziges Bundesland hat die deutsche Bundeshauptstadt den Internationalen Frauentag am 8. März zum gesetzlichen Feiertag erklärt.

Dort sind für den Tag mehrere Demonstrationen angekündigt. Um 14.00 Uhr beginnt am Leopoldplatz in Wedding ein Protestzug, bei dem neben Frauenrechten auch der Rechtsruck in der Politik ein Thema sein soll. „Gemeinsam kämpfen wir gegen jede Diskriminierung, gegen eine rein profitorientierte Gesellschaft, gegen patriarchale Strukturen und für uneingeschränkte Gleichberechtigung“, heißt es in dem Aufruf. Laut Polizei sind 20 000 Menschen zu der Demonstration angemeldet.

Zu einer weiteren Kundgebung um 15.00 Uhr am S-Bahnhof Warschauer Straße erwarten die Veranstalter laut Polizei 700 Menschen. Motto in Friedrichshain: „Es ist keine Party - Es ist ein Kampf“. Müller appellierte, Frauen und Männer müssten auf dem Arbeitsmarkt gleichbehandelt werden. „Nicht nur die Chance, sondern auch der Zugang zu führenden Positionen muss möglich sein.“

Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (Linke) kritisierte, dass Minijobs und Teilzeitbeschäftigung noch immer eine Frauendomäne seien. „Es ist an der Zeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr viel besser aufzustellen als bislang, damit Frauen auf dem Arbeitsmarkt den Männern tatsächlich gleichgestellt sind.“

Eine positive Entwicklung gab es 2019 in der Wissenschaft: Der Frauenanteil bei Neuberufungen für Professuren an den Berliner Universitäten lag bei 46 Prozent, wie die Senatsverwaltung für Wissenschaft mitteilte. Insgesamt seien 126 Wissenschaftlerinnen berufen worden.

Der Frauentag wurde auf Anregung der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin erstmals am 19. März 1911 in Deutschland und in Nachbarländern organisiert. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert. 1977 erkannte die UN-Generalversammlung den 8. März als Internationalen Frauentag an.

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