Berlin:Hamburg bei Kinderrechten unterdurchschnittlich

Bei der Verwirklichung der Kinderrechte sieht das Deutsche Kinderhilfswerk in Hamburg noch viel Luft nach oben. Im Vergleich der Bundesländer liege die...

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Berlin/Hamburg (dpa/lno) - Bei der Verwirklichung der Kinderrechte sieht das Deutsche Kinderhilfswerk in Hamburg noch viel Luft nach oben. Im Vergleich der Bundesländer liege die Hansestadt neben Hessen, Saarland und Sachsen-Anhalt im unteren Bereich, teilte der Verein am Mittwoch in Berlin mit. Defizite sieht das Deutsche Kinderhilfswerk bei der Beteiligung in Politik, bei Gerichten und in Schulen. Auch das „Recht auf angemessenen Lebensstandard“ sei nicht voll verwirklicht. Der Verein bezieht sich in seinem Index auf die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen von 1989. Darin werden alle unter 18-Jährigen als Kinder definiert.

Gut ein Viertel der Hamburger Kinder sei armutsgefährdet, die Bekämpfung der Kinderarmut sei kein explizites Ziel der rot-grünen Regierungskoalition, kritisiert der Kinderschutzbund. Zudem gebe es kein einkommensunabhängiges Nahverkehrsticket. Für die Ausleihe von Lernmaterialien müssten Schüler einen Eigenanteil aufbringen. Außerdem zahle Hamburg keine Zuschüsse zu Familienfreizeiten.

Mängel gibt es dem Index zufolge auch beim Recht auf Bildung. Gemessen an der Wirtschaftsleistung gebe Hamburg zu wenig Geld für die Kindertagesbetreuung aus. Außerdem sei die Betreuungsquote der drei- bis fünfjährigen Kinder mit 89,5 Prozent (2018) der zweitniedrigste Wert von allen Bundesländern.

Auf den niedrigsten Wert im Ländervergleich komme die Hansestadt bei der eigenen Einschätzung der Kinder, wie viel Zeit ihnen für Ruhe und Freizeit bleibe. Genauso schlecht schneidet Hamburg ab, wenn es um die Bewertung der Pausenräume und Schultoiletten geht.

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