Berlin:Grütters und Lederer: Keine Intrige gegen Knabe

Berlin (dpa/bb) - Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) haben den Vorwurf zurückgewiesen, der entlassene Chef der Stasiopfer-Gedenkstätte, Hubertus Knabe, sei einer Intrige zum Opfer gefallen.

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Berlin (dpa/bb) - Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) haben den Vorwurf zurückgewiesen, der entlassene Chef der Stasiopfer-Gedenkstätte, Hubertus Knabe, sei einer Intrige zum Opfer gefallen.

„Alle Mutmaßungen, hinter der Kündigung des Direktors stünden parteipolitische oder ideologische Erwägungen, entbehren jeder Grundlage“, heißt es in einem der dpa vorliegenden Informationspapier von Grütters an die Bundestagsabgeordneten. Ähnlich äußerte sich einem Bericht des „Tagesspiegel“ (Montag) zufolge auch Lederer in einem sechsseitigen Schreiben an den Stiftungsbeirat.

Knabe war vorgeworfen worden, die Klagen von Frauen über sexuelle Belästigung durch seinen Stellvertreter nicht ernst genug genommen zu haben. Der Stiftungsrat hatte den Direktor deshalb einstimmig von seinen Aufgaben entbunden.

Vier Vertreterinnen des Stiftungsbeirats äußerten daraufhin den Verdacht, es handele sich um eine Strafaktion für Knabes „politische Unangepasstheit“. Sie forderten in einem offenen Brief, den Schritt rückgängig zu machen.

Grütters betont dagegen in ihrer Information an die Abgeordneten, entscheidend sei das verloren gegangene Vertrauen in Knabes Führungskraft gewesen. „Der Stiftungsrat hat einmütig den Eindruck gewonnen, dass Herr Dr. Knabe über Jahre Missstände in seinem Haus geduldet und durch seinen Führungsstil und eigenes Verhalten sogar befördert hat.“

Auch bei ostdeutschen CDU-Abgeordneten hatte Knabes Entlassung Unmut ausgelöst. Sie hatten vergangene Woche in einem Brief an Grütters nachdrücklich Aufklärung gefordert. Der Brief sei von der Staatsministerin gründlich beantwortet worden, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

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