Berlin:Entlassung von Gedenkstättenchef ist „Unverschämtheit“

Berlin (dpa/bb) - Die FDP hält die Entlassung des Chefs der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen für politisch motiviert. Direktor Hubertus Knabe soll in der Affäre um sexuelle Belästigung in der Gedenkstätte seinen Posten verlieren. Das sei "die späte Rache" der Linkspartei im Berliner Senat, teilte der FDP-Abgeordnete Stefan Förster am Mittwoch mit.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa/bb) - Die FDP hält die Entlassung des Chefs der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen für politisch motiviert. Direktor Hubertus Knabe soll in der Affäre um sexuelle Belästigung in der Gedenkstätte seinen Posten verlieren. Das sei „die späte Rache“ der Linkspartei im Berliner Senat, teilte der FDP-Abgeordnete Stefan Förster am Mittwoch mit.

Knabe sei als scharfer Kritiker der Verharmlosung der SED-Diktatur bekannt gewesen - „und vielen der heute wieder regierenden Sozialisten ein Dorn im Auge“, erklärte Förster. Obwohl „nach jetzigem Kenntnisstand gegen ihn selbst keine rechtlich relevanten Vorwürfe“ erhoben worden seien, werde Knabe aus dem Amt gehebelt. Das sei „eine Unverschämtheit“, twitterte Förster. Die AfD sprach von einer Vorverurteilung.

In einem Brief hatten mehrere Mitarbeiterinnen, Volontärinnen und Praktikantinnen der „Führungsetage“ der Gedenkstätte sexistisches Verhalten vorgeworfen. Vor allem der Vize-Direktor stand im Fokus. Er soll ebenfalls gehen, wie der Stiftungsrat unter Leitung von Kultursenator Klaus Lederer (Linke) entschied. Das Gremium hat nach eigenen Angaben auch kein Vertrauen, dass Knabe einen „dringend notwendigen Kulturwandel“ einleiten werde.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: