Historie:Wie die Entdeckung der Osterinsel vor 300 Jahren zum Fiasko wurde

Lesezeit: 10 min

Zeugnisse einer fast erloschenen Kultur: "Moai"-Monumentalskulpturen auf der Osterinsel. (Foto: Antonello Proietti/Imago images)

Sie war ein Paradies im Pazifischen Ozean - bis 1722 der holländische Kapitän Jacob Roggeveen auf die Osterinsel kam. Für die Insulaner bedeutete die Begegnung mit den Europäern eine Katastrophe.

Von Hans Holzhaider

Die Leprastation lag ein Stück außerhalb des Dorfes. "Wir sitzen auf einer rauhen Holzbank im spärlichen Schatten einer verfallenen, stinkenden Hütte. Um uns herum die Leprakranken, mit ihren offenen Wunden, zerfressenen Nasen, verstümmelten Händen und Füßen. Wie so oft lauschen wir Arturo Teao, dem Ältesten unter den Aussätzigen. Vor mehr als zwanzig Jahren kam er hierher, als junger Mann, und seine einzigen Gefährten waren einige alte, leprakranke Männer. An diesem abgeschiedensten Ort auf der abgeschiedensten Insel im Pazifischen Ozean hatten sie nichts, um die Stunden ihres trüben Daseins zu verkürzen, als dem aufgeweckten, klugen Jüngling weiterzugeben, was ihnen ihre Väter und Großväter von den alten Zeiten überliefert hatten. Und als die Alten starben, blieb Arturo Teao der einzige Bewahrer dieses Wissens."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusRussland
:"Putin fürchtet seinen eigenen Tod - und die Demokratie"

Die britische Historikerin und Russlandkennerin Catherine Merridale über die Geheimnisse des Kreml, die Architektur der Einschüchterung und die Ängste des Wladimir Putin.

Interview von Christian Mayer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: