Bad Segeberg:Karl-May-Spiele verschieben „Ölprinz“-Premiere auf 2022

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Sascha Hehn und Katy Karrenbauer, Schauspieler, stehen bei einem Fototermin zu den Karl-May-Spielen zusammen. (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Archivbild)

Winnetous Rückkehr an den Kalkberg in Bad Segeberg muss um ein weiteres Jahr verschoben werden. Die Karl-May-Spiele fallen auch in diesem Jahr wegen der...

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Bad Segeberg (dpa/lno) - Winnetous Rückkehr an den Kalkberg in Bad Segeberg muss um ein weiteres Jahr verschoben werden. Die Karl-May-Spiele fallen auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. Das bereits für die Saison 2020 geplante Stück „Der Ölprinz“ kann erst 2022 Premiere feiern, wie die Kalkberg GmbH am Dienstag mitteilten. „Wir hatten gehofft, dass Winnetou in diesem Sommer zurückkehren kann, aber leider ist das nicht möglich“, teilte die Geschäftsführerin Ute Thienel mit. „Das Risiko wäre einfach viel zu groß.“ Die Impfungen kämen für diese Saison zu spät.

Premiere für das Stück mit Alexander Klaws als Winnetou, Sascha Hehn als Ölprinz Grinley und Katy Karrenbauer als Rosalie Ebersbach soll nun am 25. Juni 2022 sein. Es sind 72 Vorstellungen bis zum 4. September geplant. Alle drei Hauptdarsteller hätten zugesagt, ihre Rollen auch im kommenden Jahr zu übernehmen.

Das wechselhafte und dynamische Corona-Geschehen lasse verantwortungsvolle Planungen für eine Veranstaltung dieser Art und Größenordnung nicht zu, begründete Thienel die Entscheidung. „Es tut mir für alle unsagbar leid.“ Für die Gäste, die sich auf die Karl-May-Spiele gefreut hätten. Für das Team, das nun schon seit einem Jahr eine gewaltige Durststrecke überstehen müsse. Für die Stadt Bad Segeberg und die gesamte Region, die schmerzlich betroffen seien. „Unsere Verantwortung für die Karl-May-Spiele verbietet es aber, ein unkalkulierbares Risiko einzugehen.“

Die Kalkberg GmbH habe Hygienekonzepte erarbeitet und verschiedene Szenarien durchgespielt. Es seien aber zu viele Fragezeichen geblieben. So sei völlig unklar, wie viele Zuschauer ins Stadion dürfen. Nach Thienels Angaben müssten mindestens 200 000 Zuschauer kommen, um die Kosten einzuspielen. Seit 2013 waren jeweils neue Besucherrekorde aufgestellt worden. Zuletzt war sogar die Marke von 400 000 Besuchern übertroffen worden.

„Wenn wir die Produktionskosten von rund fünf Millionen Euro erst einmal aktiviert haben, gibt es kein Zurück mehr“, sagte Thienel. „Dann müssen wir auch spielen dürfen.“ Für 2021 rechnet die Kalkberg GmbH mit einem Defizit von etwa 1,7 Millionen Euro, das durch Rücklagen gedeckt sei.

Bad Segebergs Bürgermeister Dieter Schönfeld unterstützt die Entscheidung. Man dürfe in so einer unsicheren Zeit nicht kurzfristig denken, sondern müsse die mittel- und langfristige Perspektive im Blick haben. „Ein Spielbetrieb um jeden Preis und mit hohem Risiko wäre grob fahrlässig.“

Sascha Hehn freut sich bei aller Enttäuschung jetzt auf 2022: „Es wird Zeit, dass der Ölprinz am Kalkberg endlich auf die Bühne kommt! Eine echte Traumrolle.“ Für Katy Karrenbauer geht es jetzt erstmal um die Gesundheit. „Wie gerne wäre ich dieses Jahr mit euch am Kalkberg gewesen! Aber die Umstände lassen es leider nicht zu.“ Alexander Klaws tut es vor allem für die Fans leid: „Wir hätten wahnsinnig gerne für euch gespielt – aber so, wie die Dinge liegen, ist es nicht möglich. Das frustriert total, weil wir eine schlechte Nachricht verkünden müssen, für die wir nicht das Geringste können.“

Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit und können nach Angaben der Veranstalter auf 2022 umgebucht werden. Auch die Umwandlung in einen drei Jahre gültigen Gutschein sei möglich. Wer möchte, bekomme den Kaufpreis erstattet. In diesem Sommer soll es ein Ersatzprogramm mit kleineren Veranstaltungen wie Theater, Lesungen und Musik geben.

© dpa-infocom, dpa:210406-99-98273/3

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