Potsdam:Wieder mehr Familien in Brandenburg mit nur einem Elternteil

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Potsdam (dpa/bb) – Nach mehreren Jahren des Rückganges ist die Zahl der alleinerziehenden Mütter und Väter in Brandenburg wieder gestiegen. Im vergangenen Jahr waren 59 200 Alleinerziehende mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren in der Mark gemeldet, rund 2000 mehr als 2017. Das teilte das Statistische Landesamt Berlin-Brandenburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 2012 hatte diese Zahl noch bei 66 000 gelegen.

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Potsdam (dpa/bb) – Nach mehreren Jahren des Rückganges ist die Zahl der alleinerziehenden Mütter und Väter in Brandenburg wieder gestiegen. Im vergangenen Jahr waren 59 200 Alleinerziehende mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren in der Mark gemeldet, rund 2000 mehr als 2017. Das teilte das Statistische Landesamt Berlin-Brandenburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 2012 hatte diese Zahl noch bei 66 000 gelegen.

Einschließlich der ledigen Kinder über 18 Jahren, die bei nur einem Elternteil leben, fällt der Zuwachs noch stärker aus. Laut Statistik gab es 2018 in Brandenburg rund 92 700 Familien, die dieser Gruppe angehörten. Das waren etwa 4900 mehr als im Jahr 2017. Damit hat jede vierte Familie in Brandenburg nur eine Mutter oder einen Vater.     

Zwar bleibt der überwiegende Teil der Alleinerziehenden weiblich. Doch nahm die Zahl der alleinerziehenden Väter mit mindestens einem Kind über 18 Jahren über die vergangenen Jahre gerechnet zu. 2018 waren etwa 7200 Väter in Brandenburg Alleinerzieher, rund 600 mehr als ein Jahr zuvor und 1800 mehr als 2013.  

Bundesweit ist die Zahl der alleinerziehenden Mütter und Väter im Jahresvergleich dagegen zurückgegangen. 2018 waren 2,17 Millionen Frauen als Alleinerziehende gemeldet, etwa 30 000 weniger als im Jahr zuvor. Bei den Vätern sank diese Zahl von 416 000 auf 407 000. 

Nach der amtlichen Statistik sind Alleinerziehende vor allem Mütter und Väter, die ohne Ehe oder Lebenspartnerschaft mit mindestens einem minder- oder volljährigen Kind in einem Haushalt leben. Diese Familien sind besonders belastet. Nach Angaben des Brandenburger Sozialministeriums sind sie überdurchschnittlich oft von Arbeitslosigkeit, Teilzeitarbeit oder geringer Bezahlung betroffen.

Damit haben Alleinerziehende ein deutlich höheres Risiko in die Armut zu geraten, als Familien mit zwei Elternteilen. Im vergangenen Jahr war fast jede zweite Familie von Alleinerziehenden in Brandenburg - 46,2 Prozent  - nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von Armut bedroht. Das war ein Prozentpunkt mehr als im Jahr zuvor.

Die allgemeine Quote der Armutsgefährdung in Brandenburg lag 2018 bei 15,2 Prozent, nach 15,0 Prozent ein Jahr zuvor. Deutschlandweit ging sie dagegen von 15,8 Prozent 2017 auf 15,5 Prozent im vergangenen Jahr zurück. 

Die Schwelle für Armutsgefährdung in Brandenburg lag 2018 für einen Singlehaushalt bei einem monatlichen Nettomonatseinkommen von 986 Euro.

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