5000 Soldaten marschierten Ende März in den Norden von El Salvador ein. Es war keine Invasionsarmee, im Gegenteil: Die Regierung des kleinen zentralamerikanischen Landes hatte sie selbst geschickt. Nicht, um irgendwelche Aufständischen zu bekämpfen, und es ging auch nicht um Hilfe nach einer Naturkatastrophe. Der Grund für den Einsatz war ein Mord: Ein 21-Jähriger, erschossen auf dem Nachhauseweg von einem Abschlussball. Die Tatverdächtigen waren dabei längst gefasst: Zwei Männer, die nicht nur die vermutliche Mordwaffe mit sich trugen, eine abgesägte Schrotflinte, sondern dazu auch mutmaßlich noch Mitglieder von "Barrio 18" waren, einer der berüchtigtsten Gangs des Landes.
Historie:Die eiserne Hand
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El Salvador galt wegen seiner brutalen Gangs als eines der gefährlichsten Länder der Welt. Eine Politik maximaler Repression hat das beendet. Aber wie konnte es so weit kommen, dass kriminelle Banden stärker waren als der Staat?
Von Christoph Gurk
El Salvador:Ein Alleinherrscher als Volksheld
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