Stadt- und Landleben:Nichts wie raus

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So schön ist der Harz im Winter, wenn die Stadtmenschen einfallen. (Foto: imago images/Frank Drechsler)

In Corona-Zeiten schauen die Städter sehnsüchtig aufs Land, während die Landmenschen den Städtern den Stinkefinger zeigen. Die Geschichte einer Hassliebe.

Von Gerhard Matzig

Angenommen, man würde am östlichen Rand Münchens leben. Dort, wo man von der Scheibe fallen kann, die die Welt in ihrer Sehnsucht nach Entweder-oder-Eindimensionalität bisweilen ist. Man fiele dann in ein Sowohl-als-auch-Zwischenreich, weder ganz Stadt noch ganz Land. Einerseits zu weit weg vom Zentrum, um sich als Mittelpunkt des Universums oder gar als Schwabinger zu fühlen. Andererseits lebt man auch dann, wenn die umliegenden Straßen der Doppelhaushälftendiaspora hier draußen im Drinnen nicht mehr Straßen, sondern Trachtler- oder Schwammerlweg heißen (draußen), zugleich auf städtischem Terrain und definitorisch in der Stadt (drinnen). Dort, wo generell der "Stumpfsinn" wohnt. Wie Thomas Bernhard das beschreibt, in der Hoffnung, alle Städte zu beschimpfen.

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