Historie:Stolz und Vorurteil

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Braunschweig gegen Hannover: Das ist jetzt wieder ein Derby in der zweiten Fußballbundesliga. Seit dem Mittelalter konkurrieren die beiden niedersächsischen Städte um die Vorherrschaft in der Region. Über zwei ewige Rivalen.

Von Thomas Hahn

Das Protokoll zur letzten Sitzung des Braunschweigischen Landtags am 21. November 1946 vermerkt eine "feierliche Einleitung durch die musikalische Wiedergabe einer Haydnischen Komposition". Viel mehr sagt es nicht über die Stimmung, die an jenem Herbstnachmittag über dem Plenum in der Aula der Kant-Hochschule lag. Aber aus den Texten der Redner kann man schließen, dass sie nicht besonders gut war, geprägt nämlich vom Unbehagen der regionalen Politiker um Ministerpräsident Alfred Kubel (SPD), die sich nur schweren Herzens in die neue Nachkriegsordnung des deutschen Nordens fügten. Nach 800 Jahren gab die regionale Macht, zuletzt als Freistaat Braunschweig, ihre Unabhängigkeit auf, um nach der 55. Verordnung der britischen Militärregierung mit Oldenburg, dem kleinen Schaumburg-Lippe und - zum besonderen Braunschweiger Missvergnügen - auch mit dem machtbewussten Hannover aus dem aufgelösten Staat Preußen im neuen deutschen Bundesland Niedersachsen aufzugehen.

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