Streit um Klemperer-Lesung in Dresden:Neues aus dem Meinungsspektrum

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Der Kabarettist Uwe Steimle findet, er erlebe heute "die Sprache des grünen Reiches". Nun hat er öffentlich aus Victor Klemperers Buch über die Sprache des "Dritten Reichs" gelesen. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

Die Dresdner Freien Wähler veranstalten eine Lesung zu Ehren Victor Klemperers am Jahrestag der Reichspogromnacht - und die Stadt entzweit sich mal wieder.

Von Cornelius Pollmer

Bereits im Sommer hatte die Dresdner Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch die Fraktionen des Stadtrats dazu aufgerufen, sich um das Gedenken zum 85. Jahrestag der Pogrome am 9. November 1938 doch bitte ein paar Gedanken zu machen. Es passierte eine gute Weile nichts, dann gab es viel Ärger - mit dem Ergebnis, dass für den Donnerstag nun im Veranstaltungskalender unter anderem zwei Lesungen aus der "LTI" des in Dresden besonders unvergessenen Romanisten Victor Klemperer aufgeführt waren. Damit stand dort zwischen den Zeilen aber auch einmal mehr die Frage, wie und warum es gerade dieser Stadt immer wieder gelingt, Streit mit sich selbst anzuzetteln, an dessen Ende viele Menschen sich müde, leer, traurig oder sogar wütend fühlen, Mehrfachnennungen möglich.

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